Samstag, 27. März 2021

Brutpflege im Zeitraffer gefilmt

Das Institut für Bienenkunde in Oberursel hat die Brutpflege der Bienen gefilmt - vom Ablegen des Eis durch die Königin, über die Futtersaftgabe an die Larven durch die Ammenbienen bis zur Bienenbrotbearbeitung durch die Sammelbienen. Grundsätzlich wissen wir Imker ja, was passiert, aber das Ganze auch zu sehen, ist schon noch einmal etwas anderes...


So nett der Film für uns ist, so wurde er doch eigentlich für eine Studie erstellt, die die Folgen von Agrarchemikalien auf die Brutpflege untersucht. Die Autoren sind Paul Siefert, Rudra Hota, Visvanathan Ramesh und Bernd Grünewald. Durch eine zellinterne Analyse in Beobachtungsstöcken erforschten die Wissenschaftler die zwar subletalen - also nicht tödlichen -, dafür aber chronischen Effekte von Clothianidin und Thiacloprid auf die Entwicklung und das Verhalten der Arbeiterinnen.

Dafür setzten sie ganze Völker im Mai und Juni über drei Wochen lang einem Sirup aus, dem 10 ppb Clothianidin und 200 ppb Thiacloprid zugegeben worden war. Dadurch entwickelten sich die Larven langsamer als in anderen Völkern. Die Ammenbienen passten jedoch ihr Verhalten an. Sie kamen seltener zu Fütterungsbesuchen, blieben aber bis zum Verdeckeln der Brutzelle ebenso lange bei den Maden wie ihre Kolleginnen in unbelasteten Kolonien.

Wer mehr darüber erfahren möchte, kann die englischsprachige Studie hier finden.

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