Mittwoch, 30. Juni 2021

GAP: Künftige Agrarpolitik der EU beschlossen

In Brüssel ist Einigung über die GAP, die gemeinsame Agrarpolitik, erzielt worden, die über die Finanzen die Landwirtschaftspolitik und den Markt reguliert. Es geht um Hunderte Milliarden Euro und nicht weniger als die Frage, wie Lebensmittel hergestellt werden. Millionen von Landwirten leben von diesen Geldern. Hinter Begriffen wie Säulen, Umweltauflagen und Direktzahlungen verbirgt sich sehr konkrete Politik, deren Auswirkungen jeder und jede sehen kann.


Welche Auswirkungen hat die Reform für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland? Durch die EU-Agrargelder wird maßgebend bestimmt, in welchem Rahmen europäische Lebensmittel hergestellt werden. Die Auswirkungen kann man am ehesten im Supermarkt beobachten. Beeinflusst werden kann zum Beispiel, wie teuer Lebensmittel sind und welche Tierwohlstandards eingehalten werden. Abseits des Supermarkts könnte man an Feldern beispielsweise öfter auf Blühstreifen für Bienen und andere Insekten stoßen.

Was bedeutet die Reform für deutsche Bäuerinnen und Bauern? Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund sechs Milliarden Euro EU-Agrarfördermittel verteilt. Bislang war der größte Teil davon (78 Prozent) als Flächenprämie verfügbar, also weitgehend unabhängig von den Folgen für Umwelt und Landschaft. Künftig soll mehr Geld an Umweltauflagen geknüpft sein. Wie diese Umweltauflagen konkret aussehen, steht noch nicht fest. Zudem sollen künftig auch Sozialstandards stärker im Fokus stehen. Ausländische Saisonarbeiter profitieren davon aber zunächst nicht.


Wie hoch ist das Budget der EU-Agrarpolitik? Insgesamt umfasst die Agrarpolitik für die Zeit von 2021 bis 2027 ein Volumen von knapp 390 Milliarden Euro. Ab 2023 - für die Zeit, in der die Reform wirklich greifen soll - sind 270 Milliarden vorgesehen. Die GAP ist das einzige Politikfeld, das nahezu ausschließlich aus dem gemeinsamen EU-Haushalt finanziert wird. Das bedeutet, dass diese Mittel größtenteils nationale Ausgaben der EU-Länder ersetzen.

Wie sind die Gelder bislang strukturiert? Die EU-Agrarpolitik ist im Grunde in zwei Töpfe aufgeteilt (was auch so bleibt). Zum einen werden jährlich Gelder ausgezahlt, die in den sogenannten Direktzahlungen zusammengefasst werden - sie werden auch die erste Säule genannt. Das sind bislang die Gelder, die anhand der Fläche eines Betriebs ausgezahlt werden. Aus diesem Topf sollen künftig auch die Öko-Regelungen finanziert werden, die bis zu 25 Prozent ausmachen sollen. Für 2023 bis 2025 sollen das mindestens 48 Milliarden sein. Zum anderen gibt es Geld für die Entwicklung des ländlichen Raums - die zweite Säule. Das sind Mittel, die für meist siebenjährige Programme zur Verfügung stehen und etwa für langfristige Umweltmaßnahmen genutzt werden können.

Wie umweltschädlich ist die Landwirtschaft in Europa? Der Deutsche Bauernverband betont, dass Landwirtinnen und Landwirte in den vergangenen Jahren bereits viele Verbesserungen erreicht hätten. Die Politik und Umweltorganisationen sehen jedoch erheblichen Verbesserungsbedarf. Der EU-Rechnungshof kritisiert, dass die Treibhausgasemissionen des Agrarsektors seit 2010 nicht gesunken seien. "Die Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen für den Verlust an Biodiversität", sagte EU-Kommissionsvizechef Frans Timmermans im März. Schädlingsbekämpfungsmittel, Dünger und Monokulturen könnten der Tier- und Pflanzenwelt schaden. Auch für das Klima ist die derzeitige Landwirtschaft schädlich: Sie verantwortet laut Bundesumweltamt elf Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU.


Warum sehen Umweltorganisationen die Reform so kritisch? Das Bündnis Fridays for Future fordert schon länger, dass die Reform in ihrer jetzigen Form zurückgezogen wird. Die Aktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer haben kritisiert, dass die Reform so wie derzeit verhandelt nicht mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar sei. In dem Abkommen hat sich die Staatengemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Auch andere Organisationen wie Greenpeace oder der WWF fürchten, dass die künftige GAP nur grün angestrichen ist, aber weiter umweltschädliche Praktiken finanziert. Das Europäische Umweltbüro etwa schätzt, dass auch nach der Reform rund drei Viertel des Geldes der Intensivlandwirtschaft zugutekommt, ohne dass effektiv mehr für die Umwelt gemacht wird. Laut der CDU bleibt der Kurs jedoch "ökonomisch, sozial und umweltgerecht".

Warum gibt es die EU-Agrarpolitik? Das ist historisch gewachsen: Mit der Einführung der gemeinsamen Agrarpolitik 1962 war es eines der wichtigsten Ziele überhaupt, eine sichere Versorgung mit Nahrung zu gewährleisten. Niemand sollte nach den Schrecken des Krieges in Hunger leben müssen. Doch auch andere Ziele wie ein "angemessenes" Einkommen für Bäuerinnen und Bauern, den Erhalt ländlicher Gebiete und später eine umweltverträgliche Landwirtschaft gehören zu den Vorgaben der GAP.

Samstag, 26. Juni 2021

Bienen leiden auch unter Mikroplastik

Die Ozeane, die Flüsse, der Erdboden - und jetzt Bienen und ihre Bienenstöcke. Es gibt keinen Ort auf der Erde, der nicht mit Mikroplastik verseucht ist.


Wissenschaftler aus Spanien und Dänemark haben im Rahmen einer Studie untersucht, ob Bienen beim Einsammeln von Pollen auch auf Mikroplastik stoßen und es mit in den Stock bringen. Sie konzentrierten sich dabei auf Partikel zwischen fünf Millimetern und einem Mikrometer, was in etwa der Größe von Pollen entspricht. Da Bienen auf Nahrungssuche mit ihrer Umwelt interagieren, stellte sich die Frage, ob auch dieser Müll an ihren Beinen haften bleibt.

Gemeinsam mit dem dänischen Imkerverband entwickelten die Wissenschaftler der Universitäten Alcalá, Madrid und Almería die Methodik. Dafür wurden zunächst Bienen und ihre Beuten aus städtischen Völkern im Zentrum von Kopenhagen, aus kleinstädtischen Völkern und aus ländlichen Gebieten in Dänemark untersucht. In allen Kolonien wurde Mikroplastik nachgewiesen.


Am stärksten waren die städtischen Bienenkolonien belastet, aber auch in den Vorstadt-Völkern und denen auf dem flachen Land war die Welt nicht heil. In abnehmender Konzentration wurden auch dort Plastikpartikel entdeckt.


An den Bienen selbst wurden insgesamt 13 synthetische Polymere nachgewiesen. Das häufigste war Polyester, gefolgt von Polyethylen und Polyvinylchlorid.

Während die Imker vom Ergebnis einfach nur geschockt waren, sahen die Wissenschaftler die Chance, an Bienen weiter über die Verbreitungswege von äußerlichen Umweltgiften zu forschen.

Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969720380128

Dienstag, 22. Juni 2021

Von 2021 schwärmen die Bienen noch lange...

Nach dem weitgehenden Ausfall der Honigernte im Frühjahr haben unsere Imkerfreunde dieses Jahr die extrem hohe Schwarmlust ihrer Völker beklagt. In den vergangenen Tagen wurden wir fast täglich angerufen, weil irgendwo ein Schwarm gesichtet worden war, den wir einfangen sollten. Das ist uns nicht immer gelungen, weil manche Königinnen hoch hinaus wollten, zugleich hatten wir aber auch den tiefsten Schwarm unseres Imkerdaseins - am Sockel eines Gartenzauns, wo es fast noch schwerer fiel, die auf großer Fläche verteilten Bienen in die Schwarmkiste zu kriegen...

Hier ein spanischer Kurzfilm, der das Wunder des Schwärmens schön zusammenfasst:

Samstag, 19. Juni 2021

Osterinseln sollen Weltbienenreservat werden

Die Osterinseln haben einen Antrag gestellt, als Weltbienenreservat anerkannt zu werden. Die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO hat zwar noch nicht darüber entschieden. Ihre Zustimmung wird aber allgemein erwartet, nachdem eine seit 2016 andauernde Untersuchung zeigt, dass die Bienen dort frei von Krankheiten sind. 

Laut der Studie gehören sowohl die Honigbienen als auch die Wildbienen der Osterinseln zu den gesündesten der Welt. Die Völker seien frei von Milben, Viren und Bakterien, stellten die Experten fest. Da die Tiere isoliert auf den Inseln lebten, seien sie nicht mit den anderswo üblichen Krankheiten, tödlichen Pestizide und Parasiten in Kontakt gekommen. Ihr Genmaterial sei daher unbelastet und gebe Züchtern Anlass zu Hoffnung, mit einer weltweit einzigartigen Art auch ein Mittel gegen moderne Krankheiten an die Hand zu bekommen. Denn wie auf dem ganzen amerikanischen Kontinent waren Bienen um 1850 auch auf die Osterinseln gebracht worden. Seither habe es keinen Austausch mit anderen Rassen gegeben, die Tiere seien aber als Bestäuber von Mangos, Ananas, Bananen, Guaven und Prärieblumen mittlerweile auch auf den Osterinseln unverzichtbar.

Die Stiftung für landwirtschaftliche Innovationen/FIA hatte das Projekt angestoßen und die Bienenforschung auf den Inseln finanziert. Sie hatte die Osterinseln bei der landwirtschaftlichen Einstufung aller Länder der Welt überhaupt erst auf den Schirm bekommen, die dortige Situation als weltweit einzigartig eingestuft und einen Vergleich der Lage der Bienen nur mit einigen Ländern Ozeaniens gezogen.

Die Bewohner der Osterinseln, Imker und Umweltschützer haben deshalb bereits die Weichen gestellt, um die Bienen und deren Produkte zu schützen. Sie wollen denselben Weg einschlagen wie die beiden einzigen anderen Weltbienenreservate, Australien und eine Insel im Süden Neuseelands.

Patricio Castillo Manutomatoma lebt auf der Hauptinsel und widmet sich seit acht Jahren Bienen als Hobby. "Bisher habe ich Bauern einfach die Bestäubung durch meine Bienen angeboten und bin mit den Völkern ein bisschen gewandert", erklärte er. Der meiste Honig werde einfach von seiner Familie und seinen Nachbarn verspeist. "Wir kennen uns viel zu wenig aus, um mehr mit den Bienen und ihrem Honig zu tun." 

Laut FIA-Vertreter Fernando Arancibia sollten die Imker der Region dagegen mehr Augenmerk auf ihre Zucht legen und vielmehr gesunde, genetisch einzigartige Königinnen exportieren. Aber auch der Honig der Insel sei interessant, weil er intensiv nach Guaven, Mangos und Bananen schmecke. Diese Aromen finde man sonst sehr selten. Zugleich arbeite die Landwirtschaft auf den Osterinseln "sehr sauber", und es gebe keine gefährlichen Abfälle, die in den Honig gelangen könnten.

Wildbienen auf der Insel und die von Imkern gehaltenen Honigbienen seien frei von den vier weltweit wichtigsten Krankheitserregern, die für 60 Prozent der kollabierenden Völker verantwortlich sind. Zugleich sei der agronomische Ertrag von 100 bis 120 Kilo Honig pro Volk sehr produktiv, weil die Königin elf Monate im Jahr Eier ablegen könne.


Noch ehe man aber mit der Vermarktung loslege, müssten Vorkehrungen getroffen werden, dass das Naturparadies und seine Bienen keinen Schaden nähmen, betonte die FIA. Es sei unabdingbar, "das Reservat in diesem unglaublichen Zustand" zu erhalten. Schließlich seien weltweit kaum noch Regionen als varroosefrei zertifiziert.

Nachdem noch keine genetischen Studien durchgeführt wurden, ist noch unklar, ob es sich bei den Bienen auf den Osterinseln um eine eigene Art handelt. Äußerlich ähnelt sie der Apis mellifera. Ein Verbot für den Import von Bienen soll auf jeden Fall schon einmal sicherstellen, dass keine Krankheiten eingeschleppt werden. Und Anträge, die Höhlen zu schützen, die wild lebende Kolonien der Inselbienen gerne beziehen, sind ebenfalls auf den Weg gebracht.

Bürgermeisterin Patricia Aldea, selbst Hobbyimkerin, betonte, "wir brauchen jede Hilfe, um dieses Welterbe zu bewahren. Denn es gibt nur noch wenige Orte auf der Erde, die so außergewöhnliche Eigenschaften besitzen wie unsere Inseln".

Bilder: Stiftung Manu Meri

Dienstag, 15. Juni 2021

Dreharbeiten für "Ein Himmel voller Bienen"

Für den Kinofilm "Ein Himmel voller Bienen" haben die Dreharbeiten begonnen. Das Münchner Filmprojekt werde vom Trägerkreis des bayerischen Volksbegehrens Artenvielfalt mit Interviews, Bildmaterial und Hintergrundinformationen unterstützt, teilte ein Sprecher des Volksbegehrens in Hilpoltstein mit. Finanziert wird der Dokumentarfilm über Crowdfunding.


In ihrem Dokumentarfilm will sich Produzentin und Regisseurin Vanessa Weber von Schmoller mit den Initiatoren des Volksbegehrens "Rettet die Bienen" treffen, das 2019 in Bayern erfolgreich war. Zwei Jahre danach wolle sie die Menschen zu Wort kommen lassen, die sich intensiv für das Volksbegehren einsetzten und "es schafften, in Bayern mit einem neuen Artenschutzgesetz Geschichte zu schreiben", hieß es in der Mitteilung. Die Regisseurin spreche für das Projekt unter anderem mit der Initiatorin Agnes Becker (ÖDP), Norbert Schäffer vom Landesbund für Vogelschutz, dem Grünen-Landtagsfraktionschef Ludwig Hartmann und Claus Obermeier (Gregor Louisoder Umweltstiftung) über die Hürden, die sie bewältigen mussten, und die internationale Resonanz auf "Rettet die Bienen". Der Film beleuchte die Möglichkeiten, sich "bereits im ganz Kleinen für die Wildbienen und andere Insektenarten einzusetzen", so die Produzentin. Er soll 2022 erscheinen.

Samstag, 12. Juni 2021

Forschung zu senkrechten Gärten an Gebäudefassaden

Die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) haben ihr Forschungsprojekt "Artenreiche grüne Gebäudehüllen" vorgestellt. Dabei handelt es sich um die wandgebundene Fassadenbegrünung, die zur Biodiversität in den Innenstädten beitragen soll. Das Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium gefördert.


Neben Funktionalität, Pflegeaufwand und Klimawirksamkeit soll bei diesem Projekt auch untersucht werden, ob der Extremstandort Gebäudefassade einen vielfältigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten kann. So soll den Insekten durch die Fassadenbegrünung das ganze Jahr über Nahrung zur Verfügung gestellt werden, um sie zurück in die Stadt zu locken. Für das Projekt wurden zwei Fassaden am Würzburger Hubland begrünt, eine in Richtung Westen, die andere Richtung Osten. In den drei Jahren, in denen geforscht wird, soll überprüft werden, ob die Pflanzen an den Wänden zurechtkommen und wachsen.


Außerdem schauen die Forscher, welche Insekten die Fassadenbegrünung besuchen und welche Pflanzen dabei besonders beliebt sind. "Es reicht nicht nur, den Bienen etwas zu Essen zu geben, sondern sie brauchen auch Habitate, wo sie nisten können. Die gehen im urbanen Raum immer mehr verloren",  erklärte Katja Arand vom Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau. "Da ist die Frage, ob wir es schaffen, in die Begrünung direkt Nist-Habitate zu integrieren, so dass Nahrung und Wohnung beisammen sind." 

Ein weiterer Forschungsaspekt ist die Kühlung der Gebäude, die an der Fassade begrünt werden. "Durch die Verdunstungsleistung von Fassadenbegrünung reduziert sich der Kühlbedarf im Gebäude", betonte Michaela Reim, Projektleiterin der Klimaforschungsstation. "Das bedeutet geringerer Stromverbrauch, deutlich bessere Energieeffizienz, ich brauche nicht so viele Klimaanlagen."

Mit welchen Pflanzen Insekten angelockt werden, ist hier zu finden:

Dienstag, 8. Juni 2021

Königinnen-Duett in "B-Dur"

Wissenschaftler haben das Tuten und Quaken mit hochempfindlichen Schwingungsdetektoren untersucht. Sie wollten der Frage nachgehen, was die Königin und die Prinzessinnen damit bezweckten - und entschlüsselten das Rätsel.


Zunächst stellten sie fest, dass Prinzessinnen erst quakten, wenn sie bereit zum Schlüpfen waren. Damit es nicht zum tödlichen Zweikampf mit einer weiteren Prinzessin kommt, sei dies eine Warnung an die Arbeiterinnen, die anderen Prinzessinnen noch in den Brutzellen gefangen zu halten.

Dr. Martin Bencsik von der Nottingham Trent Universität zeigte sich nach der Forschungsarbeit stark beeindruckt von Bienen. Das Tuten und Quaken dieser "wunderbaren Tiere ist außergewöhnlich", betonte er bei der Vorstellung der Ergebnisse immer wieder. Die Prinzessinnen reagierten eindeutig auf die Signale ihrer Schwestern. "Bisher wurde immer angenommen, dass sich die Prinzessinnen durch die Laute messen, um herauszufinden, welche die stärkste ist", erklärte Bencsik. Aber sein Team habe eine alternative Erklärung für das Phänomen entdeckt:

Das Tuten komme eindeutig von der bereits geschlüpften Prinzessin, die sich erstmals auf den Waben bewege und den Arbeiterinnen ihre Anwesenheit signalisiere. Das Quaken verursachten die Prinzessinnen, die noch in ihren Zellen gefangen seien. Sie alle sprächen miteinander, um im Bien immer nur eine Prinzessin freizulassen. Quakende Prinzessinnen würden von den Arbeiterinnen aktiv in der Weiselzelle gefangen gehalten, solange das Tuten zu hören sei. 

Ein verstummtes Tuten deuteten die Arbeiterinnen als untrügliches Zeichen dafür, dass ein Schwarm abgegangen sei, und erst dann würde eine weitere Prinzessin freigelassen. Alle Entscheidungen im Stock seien Gruppenentscheidungen, betonte Bencsik: "Es sind die Arbeiterinnen, die entscheiden, ob sie eine neue Königin annehmen oder nicht."

Die Forscher riefen Imker dazu auf, in kein Volk einzugreifen, das sich in der Phase des Tutens und Quakens befinde. Sie störten dadurch die heikle kollektive Entscheidungsfindung zum Schwärmen. Und gerade in diesen gefährlichen Zeiten mit Varroamilben, Pestiziden und Völkerkollaps sei es unendlich wichtig, die Bienen auch schwärmen zu lassen. Nur so könnten sich Völker natürlich vermehren, also die Art sich selbst erhalten.

Ein Video mit den Tonaufnahmen der tutenden und quakenden Prinzessinnen gibt es hier.

Samstag, 5. Juni 2021

EU hinkt eigenen Zielen hinterher

Beim Schutz von Bienen, Schmetterlingen und Co vor giftigen Pflanzenschutzmitteln und anderen Umweltgefahren kommt die Europäische Union nur langsam voran. Drei Jahre nach der Ankündigung gezielter Maßnahmen verzeichnete die EU-Kommission vergangene Woche zwar Fortschritte. Der Kampf gegen die Ursachen gestalte sich aber nach wie vor schwierig, hieß es in Brüssel. Die Zahlen sind dieselben wie 2018: Jede zehnte Bienen- und Schmetterlingsart in Europa sei vom Aussterben bedroht, bei einem Drittel schrumpfe der Bestand.



Die Bestäuber sind für die Produktion von Lebensmitteln unverzichtbar. Vier von fünf Kulturpflanzen und wilden Blütenpflanzen seien zumindest teilweise von der Bestäubung durch Tiere abhängig, erläuterte die Kommission. Unter anderem Pestizide setzen Bienen und anderen Bestäubern aber schwer zu. Die Behörde hatte deshalb im Juni 2018 ein Maßnahmenbündel aufgelegt.

Als Erfolg wertete die Kommission unter anderem den Aufbau eines EU-weiten Systems zur Überwachung der Arten und ihres Rückgangs. Auch die Information der Öffentlichkeit sei vorangekommen. Gegen Verlust von Lebensräumen und Auswirkungen von Pestiziden müsse jedoch mehr getan werden, befand die Behörde. Sie verwies darauf, dass in ihren Strategien zur gesunden Agrarproduktion und zum Schutz der Biodiversität spezifische Ziele bis 2030 festgelegt seien. Unter anderem soll der Einsatz von chemischen Pestiziden um 50 Prozent verringert werden.


Insekten spielen in den heimischen Ökosystemen eine zentrale Rolle. Von den knapp 50.000 hierzulande vorkommenden Tierarten sind mehr als 33.000, also fast 70 Prozent, Insekten.

Dienstag, 1. Juni 2021

Espressokuchen mit Honignüssen

                                          
Zutaten:                                      
170 g Butter
150 g Zucker
1 Ei
170 g Mehl
1 Teelöffel Backpulver
1/2 Teelöffel Zimt
30 ml Espresso
6 Esslöffel Milch
Fett für die Form
2 Esslöffel Honig
90 g ganze gemischte Nüsse (zum Beispiel Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Cashews oder Erdnüsse)


Zubereitung:
Butter mit Zucker schaumig rühren. Das Ei hinzufügen und alles zu einer glatten Masse verrühren. Mehl und Backpulver mischen und einarbeiten. Dann Zimt, Espresso und Milch einrühren.
Den Backofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen. Eine Springform von etwa 22 cm Durchmesser gut einfetten und den Teig einfüllen. Etwa eine Stunde backen. Danach abkühlen lassen.
Den Honig in einem Topf erwärmen und die Nüsse gründlich darin wenden. Die Nuss-Honig-Mischung auf dem Kuchen verteilen.