Dienstag, 30. August 2022

80 Prozent der US-Amerikaner haben Glyphosat im Urin

Mehr als 80 Prozent der Urinproben, die Kindern und Erwachsenen in einer US-Gesundheitsstudie entnommen wurden, haben Glyphosat, eine mit Krebs in Verbindung stehende Chemikalie zur Unkrautvernichtung, enthalten. Eine Erkenntnis, die Wissenschaftler als beunruhigend und besorgniserregend bezeichneten.


Die Untersuchung des Zentrums für Seuchenkontrolle und Prävention/CDC ergab, dass von 2.310 Urinproben, die Amerikaner abgegeben hatten, die repräsentativ für die gesamte US-Bevölkerung ausgewählt worden waren, nachweislich 1.885 mit Glyphosat versetzt waren, dem weltweit unter anderem als Roundup verkauften Herbizid. Fast ein Drittel der Studienteilnehmer waren Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren.

Während Akademiker und Forschende aus der Wirtschaft seit Jahren bereits hohe Konzentrationen von Glyphosat in menschlichem Urin nachgewiesen hatten, begann die CDC erst kürzlich damit, das Ausmaß der menschlichen Exposition in den USA zu untersuchen. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Glyphosat sind umstritten, und der erste CDC-Bericht spart völlig aus, was die festgestellten Werte für die menschliche Gesundheit bedeuten. Die Bestätigung der bislang nicht kommentierten Arbeit von staatlicher Seite kommt jedoch zu einer Zeit wachsender Bedenken und Kontroversen darüber, wie sich Pestizide in Lebensmitteln und Wasser auf die Gesundheit von Mensch und Umwelt auswirken.

"Ich gehe davon aus, dass die Erkenntnis, dass die meisten von uns Glyphosat im Urin haben, viele Menschen beunruhigen wird", sagte Lianne Sheppard, Professorin an der Abteilung für Umwelt- und Arbeitsmedizin der University of Washington. Dank der neuen Forschung "wissen wir, dass ein großer Teil der Bevölkerung es im Urin hat. Viele Leute werden darüber nachdenken, ob sie dazu gehören." Sheppard war Mitautorin der Analyse von 2019 über Menschen, die stark Glyphosat ausgesetzt waren, die zu dem Schluss kam, dass es einen "zwingenden Zusammenhang" zwischen Glyphosat und einem erhöhten Risiko für Non-Hodgkin-Lymphom gibt, und ebenso Mitautorin einer wissenschaftlichen Arbeit aus dem Jahr 2019, in der 19 Studien zur Dokumentation von Glyphosat in menschlichem Urin überprüft wurden.

Sowohl die Menge als auch die Prävalenz von Glyphosat in menschlichem Urin seien seit den 1990er-Jahren stetig gestiegen, als Monsanto Co. gentechnisch veränderte Pflanzen einführte, die direkt mit Roundup besprüht werden sollten, hielten Forscher der University of California San Diego School of Medicine in einer 2017 veröffentlichten Studie fest. Chefautor Paul Mills sagte damals, es bestehe "dringender Bedarf" an einer gründlichen Untersuchung der Auswirkungen von Glyphosat auf die menschliche Gesundheit in Lebensmitteln, die die Menschen üblicherweise konsumieren.


Über 100.000 Tonnen Glyphosat werden jährlich von US-Landwirten auf ihren Feldern verwendet. Das Unkrautvernichtungsmittel wird direkt über gentechnisch veränderte Pflanzen wie Mais und Sojabohnen und auch über nicht gentechnisch veränderte Pflanzen wie Weizen und Hafer als Trockenmittel gesprüht, um die Pflanzen vor der Ernte auszutrocknen. Viele Landwirte verwenden es auch vor der Vegetationsperiode auf den Feldern, unter ihnen Spinatbauern und Mandelproduzenten. Es gilt als das am weitesten verbreitete Herbizid der Geschichte.

Glyphosatrückstände wurden in einer Reihe beliebter, aus damit behandelten Pflanzen hergestellten Lebensmittel dokumentiert, einschließlich Babynahrung. Der primäre Expositionsweg für Kinder ist die Nahrung. Monsanto und sein Mutterkonzern Bayer behaupten, dass Glyphosat- und Roundup-Produkte sicher sind und dass Rückstände in Lebensmitteln und im menschlichen Urin kein Gesundheitsrisiko darstellen. Sie stehen damit jedoch im Widerspruch zu vielen Forschern und der International Agency for Research on Cancer, einer Einheit der Weltgesundheitsorganisation, die Glyphosat 2015 als wahrscheinliches menschliches Karzinogen einstufte.


"Menschen jeden Alters sollten sich Sorgen machen, aber ich mache mir besonders Sorgen um die Kinder", sagte Phil Landrigan, der jahrelang bei der CDC und der US-Umweltbehörde EPA gearbeitet hat, die Glyphosat aber als harmlos einstuft, und jetzt das Programm für globale öffentliche Gesundheit und das Gemeinwohl am Boston College leitet. "Kinder sind Pestiziden stärker ausgesetzt als Erwachsene, weil sie Pfund für Pfund mehr Wasser trinken, mehr essen und mehr Luft atmen. Außerdem haben Kinder noch viele Jahre Leben vor sich, in denen sie Krankheiten mit langen Inkubationszeiten wie Krebs entwickeln können. Dies ist insbesondere bei dem Herbizid Glyphosat ein Problem."

Samstag, 27. August 2022

Sankt Sebaldus als Klotzbeute gestaltet

Bevor der Pilger und Einsiedler Sebaldus im Jahr 740 starb, soll er verfügt haben, seinen Leichnam auf einen Ochsenkarren zu legen und die Tiere frei laufenzulassen. Wo sie hintrotteten, wollte er begraben sein. Für den wundertätigen Mann bauten die Nürnberger an der Stelle seines Grabs später die Sebalduskirche, die älteste Kirche der Stadt. 

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Commonswiki/Jailbird 

Sebaldus, im Jahr 1425 heiliggesprochen, gilt als Patron der Blinden, des Viehs und gegen Kälte. In der Kunst dargestellt wird der Heilige oft mit zwei Ochsen an seiner Seite oder mit einem Modell dieser Sebald-Kirche. Mit einem Pilgerstab und einer Kirche in seinen Armen hat einen Sebaldus nun auch die Künstlerin Birgit Jönsson geschaffen. Als Dankeschön für ihre 30 Berufsjahre als Figurenbeutenschnitzerin habe sie sich den Nürnberger Stadtpatron vorgenommen, erzählt sie. Aus einer 80 Jahre alten Eiche sägte sie mit der Kettensäge den fast drei Meter hohen Mann heraus. Als Halb-Dänin hat sie ihm noch eine Krone zu Füßen gelegt, erklärt Jönsson, denn zu gerne glaube sie die Legende, nach der Sebald, ein dänischer Prinz, seine Braut, eine französische Prinzessin, vor der Hochzeitsnacht verlassen habe, und stattdessen das Einsiedlerleben wählte.


Künstlerin Jönsson hat sich auf das fast vergessene Schnitzen von Beuten spezialisiert. "Das sind schlüsselfertige Luxuswohnungen für Bienenvölker", scherzt die Nürnbergerin. Als es den Waldimkern vor vielen hundert Jahren nicht mehr erlaubt war, auf die Bäume zu klettern und dort oben ihre Bienenbeuten auszuhöhlen, entstanden am Boden die sogenannten Klotzbeuten. Aus den Baumstämmen mit einem Hohlraum für das Bienenvolk wurden im Laufe der Zeit in der Lausitz, in Thüringen, Böhmen und Schlesien immer kunstvollere Figuren. "Aus der Volkskunst und Tradition der Figurenbeuten sind uns mehrere Heiligenfiguren überliefert", erklärt Jönsson. So gab es den sogenannten Zwölf-Apostelstand mit etwa 20 Figurenbeuten in Löwenberg. Die Heiligenfiguren, welche gleichzeitig Bienenstöcke darstellten, sollten einen Bienenstand unter ihren Schutz stellen. Die Figurenbeuten aus ihrer Werkstatt, über 60 an der Zahl, würden in Europa verteilt stehen und Land und Leute, Tradition und Brauchtum zusammenbringen, "während sie Bienen ein- und ausatmen, die nebenbei befruchten, was sie finden". "Auch der heilige Sebald ging in den Wald und als Skulpturen, in denen die Bienen wohnen, bevorzuge ich Persönlichkeiten, die ganze Generationen in Bewegung gehalten haben", erklärt Jönsson. Durch ihre Arbeit werde ein gefällter Baum mit einem Volk Honigbienen wiederbelebt. 

St. Sebald, der eine Tonne schwer ist, wird künftig seinen Platz im Garten der Burg Grünsberg bei Altdorf haben, nachdem er am 19. August, dem Sebaldustag, vor der Kirche zum 950-jährigen Sebalduspatronat der Gemeinde vorgestellt worden war. Weitere Beuten Jönssons können auf verschiedenen Wanderwegen, die hier zu finden sind, kennengelernt werden. Oder rein virtuell unter http://figurenbeute.blogspot.com.

Dienstag, 23. August 2022

Bienen - schön für Kinder aufbereitet


Der deutsch-französische Kultursender arte hat mit einer dritten Klasse in Kehl am Rhein eine kleine Produktion über Bienen und die wichtigsten Fragen der Kinder dazu gemacht. Herausgekommen ist ein netter und verständlicher Beitrag, der in realen Filmsequenzen und animierter Graphik über die Arbeit der Honigbienen, ihr Überleben im Winter und ihre Feinde informiert.

Samstag, 20. August 2022

Bienen auf Sonnenblumen geeicht

Wissenschaftler haben in einer Studie getestet, ob Bienen sich auf bestimmte Kulturpflanzen prägen lassen. Nach dem Prinzip des Trainings von Suchhunden wollten sie den Bienen mit Nahrung, die mit Sonnenblumenduft versetzt worden war, eine Vorliebe für die Blüten dieser Pflanze vermitteln. - Und die Arbeiterinnen besuchten anschließend tatsächlich verstärkt Sonnenblumenfelder. Die Äcker profitierten deshalb von der intensiven Bestäubung und produzierten deutlich mehr Samen. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher erkunden, ob so auch der Ertrag anderer Kulturpflanzen erhöht werden könnte.


Die Erkenntnis soll in der Landwirtschaft genutzt werden, wenn nicht mehr genügend Insekten zur Bestäubung zur Verfügung stehen und Pflanzenarten wie die Sonnenblume, die dringend auf Bienen, Schmetterlinge und Co angewiesen ist, nicht mehr ausreichend bestäubt werden. Durch den Trick könnten sinkende Insektenbestände und Ernteausfälle eine Weile ausgeglichen werden, zeigten sich die Fachleute überzeugt. 

Neben Anstrengungen, auch wild lebende Bestäuberinsekten anzulocken, sollen die Bauern mit angewanderten Honigbienenvölkern die Kulturen beleben, erklärte der Leiter der Untersuchung, Walter Farina von der Universität im argentinischen Buenos Aires.


Farina hatte für seine Studie die natürliche Fähigkeit der Bienen, sich lohnende Gerüche einzuprägen, zugrunde gelegt und die bereits nachgewiesene Erkenntnis angewandt, dass Insekten lernen können, einen bestimmten Blütenduft mit großer Pollen- und Nektarausbeute zu verbinden. Sein Team und er entwickelten deshalb zunächst einen Duftstoff, der dem Geruch von Sonnenblumenblüten entspricht. Damit versetzten sie dann Zuckerlösungen, mit denen Bienen in Versuchsvölkern gefüttert wurden. In Kontrollvölkern kam dagegen ein Futter zum Einsatz, das mit Jasminblütendurf versehen war.

Im Freilandversuch mit beiden Gruppen wurden die Beuten dann in etwa 600 Metern Entfernung zu einem Versuchsfeld mit Sonnenblumen aufgestellt. Bei der Analyse der Schwänzeltänze, mit denen die Sammlerinnen ihren Kolleginnen Fluganweisungen zur lukrativsten Nahrungsquelle geben, zeigte sich dann, dass die auf Sonnenblumenduft geprägten Völker viel früher und häufiger die Position des Sonnenblumenfelds vermittelten.  


In weiteren Analysen wurde deutlich, dass die Bienen dieser Völker besonders intensiv in dem Sonnenblumenfeld unterwegs waren und auch überdurchschnittlich viel Pollen davon in den Stock zurückbrachten. Die Bienen der Kontrollvölker besuchten dagegen häufiger auch andere Pflanzenbestände im Flugradius. 

"Die Auswertung belegt eindeutig, dass sich Honigbienen auf einen Geruch konditionieren lassen. Das Verhalten der Bienen kann durch Geruchsanleitungen beeinflusst werden", fasste Farina in seiner Bilanz zusammen. Als vielleicht wichtigstes Ergebnis für die Praxis nannte er, dass die Prägung zu einer klaren Steigerung der Ernteerträge führte. So gaben Sonnenblumenäcker im Umkreis "trainierter Völker" zwischen 29 und 57 Prozent mehr Ertrag ab als Felder, die nur von Kontrollgruppen angeflogen wurden.

Als nächstes Ziel gaben die Wissenschaftler aus, weitere Geruchsstoffe zu entwickeln, um die Bestäubungseffizienz und Produktivität anderer wichtiger Nutzpflanzen zu erhöhen. In ersten Versuchen ging es bereits um das Potenzial bei Mandeln, Äpfeln und Birnen.  

Current Biology, doi: 10.1016/j.cub.2020.08.018

Dienstag, 16. August 2022

Faulbrutbezirk aufgehoben

Das Landratsamt Fürstenfeldbruck hat den im vergangenen Jahr erlassenen Sperrbezirk in Teilen von Gröbenzell und Olching wegen der Amerikanischen Faulbrut aufgehoben. Die Bienenseuche war an einem Stand nahe der Münchner Stadtgrenze nachgewiesen worden, weshalb auch die Nachbarorte im Landkreis Fürstenfeldbruck betroffen gewesen waren.


Die Untersuchung sämtlicher Bienenvölker im Sperrbezirk durch das Veterinäramt habe keine weiteren Fälle ergeben, teilte die Kreisbehörde mit. Alle Völker seien zweimal im Abstand von mindestens zwei Monaten untersucht worden. Laut der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau kann sich die anzeigepflichtige Krankheit sowohl durch Bienen selbst ausbreiten, als auch durch die Imker. Durch Unaufmerksamkeit, Unkenntnis oder mangelnde Hygiene könnten sich die Erreger in den Bienenstöcken festsetzen. 

Samstag, 13. August 2022

Kulturlandschaftsprogramm in Bayern

Die Neuauflage des Kulturlandschaftsprogramms für die Landwirtschaft hat Bayerns Vogelschützer mehr als den Bauernverband erfreut. Agrarministerin Michaela Kaniber/CSU stellte in München die ab 2023 geltenden Regularien für das "Kulap" vor - Zuschüsse, mit denen EU, Bund und Land den Bauern Ausgleich für die Pflege der Kulturlandschaft zahlen. In diesem Jahr stehen dafür 337,5 Millionen Euro zur Verfügung. Wieviel es im kommenden Jahr sein wird, steht noch nicht fest.


Gefördert wird unter anderem die extensive Nutzung von Wiesen und Weiden unter weitgehendem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel. Erhöht wurde die Weideprämie. "Das soll ein zusätzlicher Anreiz sein, dass wir Rinder auf die Weide bekommen", erklärte Kaniber bei der Vorstellung des Programms. Hinzugekommen seien zudem unter anderem Zuschüsse für insektenschonendes Mähen und die Ansiedlung von Feldvögeln. Laut Ministerium nimmt etwa die Hälfte der bayerischen Bauern an dem Programm teil.


Der Landesbund für Vogelschutz/LBV zeigte sich mit der Neuauflage zufrieden. "Das Kulap wird grüner", wertete LBV-Präsident Norbert Schäffer. Der Bauernverband/BBV äußerte sich dagegen weniger positiv, 
da an anderer Stelle einige bisher gezahlte Zuschüsse entfallen. Es bestehe das Risiko, dass einzelne Betriebe deutlich schlechter dastünden, sagte BBV-Präsident Walter Heidl.

Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau bescheinigte der Staatsregierung einen erfolgreichen Einsatz für die Belange der Biobauern. "Da ist Bayern seiner Aufgabe wirklich nachgekommen", sagte der Landesvorsitzende Hubert Heigl. Zufrieden mit den insekten- und vogelfreundlichen Maßnahmen sind auch die Initiatoren des Bienen-Volksbegehrens, die im Jahr 2019 einen Schwenk in der bayerischen Agrarpolitik erreicht hatten. "Der Ökolandbau muss jetzt auf allen Ebenen vorangebracht werden", forderte Cheforganisatorin Agnes Becker.

Dienstag, 9. August 2022

Erste Honigstatistik für Bayern vorgelegt

Die bayerischen Bienen haben in diesem Jahr bislang deutlich mehr Glück in der Honigproduktion als im verregneten Vorjahr. Jedes Volk erzeugte in der Frühjahrstracht im Schnitt 18 Kilogramm Honig, wie der Deutsche Imkerbund mitteilte. Vergangenes Jahr waren es fast sechs Kilo weniger gewesen. 


Laut der bundesweiten Umfrage des Fachzentrums Bienen und Imkerei/FBI in Mayen, an der 8.412 Imker teilnahmen, unter ihnen 2.092 aus dem Freistaat, liegt der bundesweite Schnitt mit 21,2 Kilogramm noch deutlich höher. Grund für die gute Ernte sei das gute Wetter, teilte FBI-Leiter Christoph Otten mit: "Es war sonnig und trocken, zugleich hatte der Boden aber noch eine Grundfeuchtigkeit. Dadurch wuchsen die Pflanzen gut, und die Bienen konnten viel Nektar sammeln." 

Mit Blick auf die laufende Sommertracht sagt der Experte, dass sich die Trockenheit in einigen Regionen negativ auswirken könnte. Die Nektarproduktion der Pflanzen sei gehemmt, was zu weniger Ertrag führe: "Aufgrund der geringen Niederschläge rechnen wir mit einer eher mäßigen Sommertracht in Teilen Deutschlands."

In Deutschland gibt es laut Statistik etwa eine Million Bienenvölker, die von ungefähr 170.000 Imkern gehalten werden. Der Großteil sind Hobbyimker. Der Landesverband bayerischer Imker zählt insgesamt 33.600 Mitglieder mit mehr als 200.000 Bienenvölkern.

Samstag, 6. August 2022

NABU ruft zu Insektenzählung auf

An diesem Wochenende schließt der Naturschutzbund Deutschland/NABU seine Aktion "Insektensommer" ab. Heute und morgen sollen die Menschen dafür Buch führen, welche Insekten sie binnen einer Stunde in ihrem Garten, einem Park, auf dem Balkon, auf Wiesen oder im Wald gesehen haben. Die Beobachtungen können online oder per kostenloser App gemeldet werden.


"Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur", betonte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller zu der Aktion für Sechsbeiner befragt. "In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei." Studien zeigten jedoch, dass die 33.000 in Deutschland heimischen Insektenarten und ihr jeweiliger Bestand deutlich zurückgingen. Als Gründe nannte Miller etwa die intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden oder die Ausräumung der Landschaft. "Man schützt bekanntlich das, was man kennt. Mit dem Insektensommer wollen wir für den Schutz dieser wichtigen Tiergruppe sensibilisieren", so Miller.