Dienstag, 30. Mai 2023

Blüten für Bienen und Schmetterlinge

(c) Botanischer Garten/Max Winkler

Dr. Ursula Kaupert, Biologin und gern gesehene Referentin beim Imkerverein Gräfelfing und Umgebung, bietet am Sonntag, 25. Juni, im Botanischen Garten in München eine Führung zu insektenfreundlichen Pflanzen an. Die Teilnehmergebühr in Höhe von 3.- Euro wird direkt am Treffpunkt um 10.00 Uhr vor dem Gewächshauseingang kassiert. Eine Anmeldung zur Führung ist nicht nötig.

Samstag, 27. Mai 2023

NABU-App zur Insektenbestimmung

Der Naturschutzbund Deutschland/NABU hat im Rahmen seiner "Insektensommer"-Aktion eine App entwickelt, mit der Insekten bestimmt und die Art für eine Bestandsaufnahme an eine Datenbank geschickt werden kann. 


In der Anwendung ist sie für die Nutzerinnen und Nutzer vor allem zur Bestimmung unbekannter Arten in Sekundenschnelle von Interesse. Sie enthält 457 Porträts von sechsbeinigen Arten - immer mit Bildern und den wichtigsten Informationen, häufig mit weiteren faszinierenden Details. NutzerInnen nähern sich der gesuchten Spezies durch immer nähere Eingrenzung an - und erhalten dabei immer weiterführende Informationen. 


Der NABU profitiert von der Internetanwendung immer dann, wenn die NutzerInnen die gesichteten Insekten auch über die App melden. Deshalb ist ein Formular enthalten, das alle wichtigen Informationen abruft, vom Ort der Sichtung über das Entwicklungsstadium des Tiers bis zur Anzahl der beobachteten Insekten. Selbst für Arten, die der App unbekannt sind, ist das Formular ausgestattet.

Hier geht's direkt zum Link, um die App herunterzuladen. Und wie schreibt der NABU so nett?: Viel Spaß beim Eintauchen in die Vielfalt der kleinen Krabbler, Flieger und Hüpfer.

Dienstag, 23. Mai 2023

Schnell entschlossene Schwärme


Fische, Vögel und Bienen bilden deshalb Schwärme, weil sie zusammen findiger sind, als sie es auf sich allein gestellt wären. Sie veranstalten keine Wahlen, keine Meinungsumfragen. Sie bilden ein System. Sie interagieren und treffen gemeinsam, sofort Entscheidungen.
                                                                                                         Louis B. Rosenberg

Samstag, 20. Mai 2023

Mehr Wertschätzung für Insekten gefordert

Zum Weltbienentag haben Fachleute zu mehr Wertschätzung für die Krabbeltierchen aufgerufen. "Mohn-Mauerbiene, Hosenbiene, Maskenbiene oder Wollbiene: Es gibt so viele verschiedene einzigartige Wildbienen", sagte die Insektenexpertin des Naturschutzbundes (NABU), Laura Breitkreuz. Auch andere Insekten wie Käfer, Wespen, Ameisen, Schmetterlinge oder Fliegen seien für das Ökosystem von hoher Bedeutung.

Die Insekten übernähmen nicht nur die Bestäubung von etwa 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen, betonte Breitkreuz, sie hätten auch Schlüsselfunktionen bei den natürlichen Nährstoffkreisläufen und dienten anderen Tieren als Nahrungsquelle. "Sie haben unser aller Aufmerksamkeit daher mehr als verdient", führte die Expertin aus.

Die Insektenbestände gehen seit Jahrzehnten dramatisch zurück. In den deutschen Naturschutzgebieten ist die Biomasse fliegender Insekten laut NABU in den vergangenen 30 Jahren um etwa drei Viertel gesunken. Auch auf Wiesen, Weiden und im Wald seien in nur zehn Jahren etwa 35 Prozent weniger Insektenarten gemessen geworden.

Mit heimischen Wildblumen und Kräutern sowie dem Verzicht auf Pestizide könne jeder und jede im eigenen Garten oder auf dem Balkon etwas für Insekten tun, hieß es. Auch lädt der NABU demnächst zum "Insektensommer" ein: Vom 2. bis 11. Juni sowie vom 4. bis 13. August mögen Interessierte eine Stunde lang alle Sechsbeiner an einem schönen Platz im Garten, auf der Wiese oder am Wasser zählen und dokumentieren.

Dienstag, 16. Mai 2023

Maeterlincks Grundlagenbuch für Imker auf der Bühne

Das Theater Bremen hat - man kann es sich kaum vorstellen - eines der Grundlagenwerke für Imker, das 1901 erschienene "Das Leben der Bienen" des belgischen Literaturnobelpreisträgers Maurice Maeterlinck (1862-1949), auf die Bühne gebracht. "Bienen. Ein Naturschauspiel" wurde zum Weltbienentag am 20. Mai produziert - und bei der Premiere vor ausverkauftem Haus gefeiert.


Regisseur Felix Rothenhäusler und Dramaturgin Theresa Schlesinger betonten, sich in ihrer Inszenierung den Bienen nur annähern zu wollen: "Wir zeigen ein Idealbild der Biene im Jahreszeiten-Rhythmus." Bedrohungen wie durch Pestizide oder Varroa blieben außen vor. Das Stück konzentriere sich auf den Kosmos des Bienenstaats - mit dem ersten Bienenbrot im Frühjahr, Schwarmstimmung, Prinzessinnen und ihren Hochzeitsflügen sowie der Drohnenschlacht. 


Das sechsköpfige Ensemble nutzte neben der klassischen Bühne den ganzen Saal, wodurch die Zuschauer auf den Rängen zu den Bienen im Stock avancierten. So, wie die sechsbeinigen Hautflügler, mussten sich auch die Zuschauer ständig einen neuen Platz suchen, so dass das ständige Arbeiten in der Beute erlebbar wurde. Livemusik und Sprechtexte führten mal sachlich, mal poetisch in 70 Minuten durchs Bienenjahr, das sich zwar laienhaft vom Frühjahr bis zum Winter zieht, aber doch einen Blick in eine Welt eröffnet, in der Pflicht und Ordnung regieren.


"Wenn man rausgeht, hat man vielleicht eine andere Wahrnehmung, wie wir mit unserer Umwelt umgehen", hoffte Schlesinger. - Ihr Wort in allen Göttern Ohr! Wer wirklich gut aufgepasst hat, wird seinen Garten dann hoffentlich nicht mehr als Steinwüste gestalten, Hecken pflanzen, Bäume setzen und Brennnesseln gedeihen lassen...

Samstag, 13. Mai 2023

Buchenwälder taugen nicht für Bienen


Bienen ist es im fränkischen Steigerwald mit seinem Buchenbestand offenbar zu dunkel. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Würzburger Biologen um Benjamin Rutschmann. Diese hatten Bienenstöcke im Steigerwald beobachtet, um herauszufinden, welche Rolle der Wald als Lebensraum für Honigbienen spielt, da der Wald und hohle Bäume doch eigentlich der natürliche Lebensraum der Westlichen Honigbiene sind.

Vom Ergebnis zeigten sich die Forscher selbst überrascht. Denn die Bienen nutzten den Wald weit weniger als erwartet. Völker, die tief im Wald angesiedelt worden waren, legten oft weite Strecken zur Nahrungsbeschaffung zurück. Dafür analysierten die Forscher den sogenannten Schwänzeltanz der Bienen, mit dem die Tiere ihren Artgenossen auch den ungefähren Standort einer Futterquelle mitteilen. "Speziell im Spätsommer war die Versorgung mit Pollen im Wald nicht oder nur unzureichend gewährleistet, obwohl gerade dies eine kritische Zeit für die Bienenvölker und ihre Brut ist", erklärte Rutschmann.


Einer der Hauptgründe dafür ist den Wissenschaftlern zufolge die Buche, die im Steigerwald rund 70 Prozent des Baumbestands ausmacht: "Buchenwälder sind dunkel, da wächst nicht viel am Boden. Kaum eine Pflanze kommt nach dem Kronenschluss mit den Lichtverhältnissen in Buchenwäldern klar, also fehlt die so wichtige diverse Krautschicht." Für ein bienenfreundlicheres Umfeld sollten Waldbestände mit insektenbestäubten Bäumen – Kirsche, Linde, Ahorn, Weide, Roß- oder Edelkastanie – diversifiziert werden, war die Erkenntnis.

Dienstag, 9. Mai 2023

Imker Dralles Bienenstock


Sei mir gegrüßt, du lieber Mai,
mit Laub und Blüten mancherlei!
Seid mir gegrüßt, ihr lieben Bienen,
vom Morgensonnenstrahl beschienen!

Wie fliegt ihr munter ein und aus
in Imker Dralles Bienenhaus
und seid zu dieser Morgenzeit
so früh schon voller Tätigkeit.

Für Diebe ist hier nichts zu machen,
denn vor dem Tore stehn die Wachen.

Und all die wackern Handwerksleute,
die hauen, messen stillvergnügt,
bis dass die Seite sich zur Seite
schön sechsgeeckt zusammenfügt.

Schau! Bienenlieschen in der Frühe
bringt Staub und Kehricht vor die Tür.
Ja! Reinlichkeit macht viel Mühe,
doch später macht sie auch Pläsier.

Wie zärtlich sorgt die Tante Linchen
fürs liebe kleine Wickelkind.
"Hol Wasser", ruft sie, "liebes Minchen,
und koch den Brei, und mach geschwind!"

Auch sieht die Zofen man, die guten,
schon emsig hin und wider gehn;
denn Ihre Majestät geruhten,
höchstselbst soeben aufzustehn.

Und nur die alten Brummeldrohnen,
gefräßig, dick und faul und dumm,
die ganz umsonst im Hause wohnen,
faulenzen noch im Bett herum.

                                                            Wilhelm Busch

Samstag, 6. Mai 2023

Zehn Jahre EU-Debatte um Neonikotinoide

Zehn Jahre nach dem EU-weiten Teilverbot von drei bienenschädlichen Insektiziden haben Experten mehr Anstrengungen für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft angemahnt. "Es gibt eine Liste von dringlichen Wünschen", sagte der Berliner Neurobiologe und Bienenforscher Randolf Menzel. Grundsätzlich sollte jedes Insektizid nur bei einem akuten Schädlingsbefall eingesetzt werden - und nicht vorbeugend etwa mit dem Beizen der Samen, forderte der emeritierte Professor der Freien Universität Berlin.


Viele synthetische Pestizide vernichten auf dem Acker nicht nur unerwünschte Insekten oder Krankheitserreger, sondern nützliche oder zumindest unschädliche Organismen gleich mit. Neonikotinoide sind synthetisch hergestellte Insektizide, die dem Umweltbundesamt (Uba) zufolge die Weiterleitung von Nervenreizen stören. Sie wurden demnach verbreitet unter anderem als Beizmittel für Saatgut eingesetzt, um dieses vor dem Befall mit Schadinsekten zu schützen, können aber auch als Granulat in Böden ausgestreut werden.


Die EU-Staaten hatten am 29. April 2013 den Weg frei gemacht für ein teilweises Verbot der Neonikotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam. Die Auflagen wurden 2018 nochmals verschärft. Seitdem dürfen diese Insektizide - wenn überhaupt - nur in Gewächshäusern, aber nicht mehr auf Äckern angewendet werden. Studien zufolge schädigen diese Neonikotinoide Wild- und Honigbienen erheblich.

Wenn wirklich mal ein Schaden auftritt, dann dürfe der Einsatz solcher Mittel nur nach strenger Kontrolle erlaubt werden, forderte Menzel. Neonikotinoide können Analysen zufolge etwa die Lern- und Orientierungsfähigkeit der Bienen beeinträchtigen und die für die Bestäubung wichtigen Tiere sogar lähmen und töten. Die Moleküle werden auch von Blüten und Pollen aufgenommen und verbreiten sich so in der Umwelt.


Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, erklärte, das Verbot der drei Wirkstoffe habe den Infektions- und Befallsdruck von Schadinsekten deutlich anwachsen lassen. Dies betreffe beispielsweise Zuckerrüben und Raps: "Hier kommt es zu erheblichen Ertragseinbußen auf den befallenen Feldern." Zu den einst damit bekämpfen Schädlingen gehören etwa Maiswurzelbohrer und Rapsglanzkäfer. Die immer milderen Winter verbesserten zusätzlich die Bedingungen für Insekten, die ein schädliches Virus übertrügen, erläuterte Krüsken. "Jeder Wirkstoff, der nicht mehr zur Verfügung steht, hinterlässt eine Lücke und muss ersetzt werden. Durch die immer umfangreicheren Zulassungsverfahren werden die Lücken größer", fasste er die sich tendenziell verschärfende Problematik zusammen.


Wie der Neurobiologe Menzel erläuterte, werden in Deutschland nach wie vor neue Neonikotinoide entwickelt oder sind bereits auf den Markt gebracht. Diese wirkten zwar erst in höheren Dosen als ihre Vorgänger tödlich. Allerdings könnten sie auch bei niedrigeren Dosen sehr schädigend wirken - etwa auf die Brutentwicklung, die Navigation oder das Lernvermögen - also "die wichtigsten Eigenschaften für bestäubende Insekten". Nach Menzels Einschätzung zählen aktuell etwa die Hälfte der eingesetzten Insektizide zu den Neonikotinoiden. Diese Mittel sollten wegen ihrer Eigenschaft, sich in der Umwelt auszubreiten und sie extrem zu schädigen, möglichst komplett verboten werden, forderte der Neurobiologe.

Grundsätzlich seien viele Chemikalien für den Pflanzenschutz in der Landwirtschaft wie Insektizide oder Unkrautbekämpfungsmittel zu günstig, mahnte der Experte. Bei Monokulturen sei es für die Höfe oft wirtschaftlicher, mit der Spritzkanone über das Feld zu fahren - statt traditionell den Acker zum Schutz vor Schädlingsbefall umzugraben oder einen Fruchtwechsel einzuhalten. Im Kampf gegen den Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft sieht Menzel die größte Entscheidungsgewalt bei den Verbrauchern: "Wir müssen in einem größeren Ausmaß bereit sein, für Lebensmittel mehr Geld einzusetzen." Auf Landwirten rumzuhacken löse nicht das Problem: "Die Verbraucher müssen den Bauern das teurere Bio-Produkt auch abnehmen."

Dienstag, 2. Mai 2023

Aktion zu Offenlegung von Spritzdaten


Das Umweltinstitut München hat eine Briefkampagne an die Bundesregierung gestartet, um die Offenlegung von Spritzdaten zu erreichen. Es bemängelt, dass Bauern seit langem Buch über ihre Pestizideinsätze führen müssen, die Daten aber nur stichprobenartig von den Behörden überprüft und schon gar nicht erfasst, zusammengeführt und ausgewertet werden.

Im Sinne der Transparenz sollten Bürgerinnen und Bürger aber mit wenigen Klicks im Internet auf die Lage auf den Wiesen und Äckern in ihrer Nachbarschaft zugreifen können, fordern die Umweltschützer. Mehr Informationen und der Link zum Mitunterzeichnen sind hier zu finden.