... und am Rande auch wie sich die Bienen darauf einstellen. Ein wunderschöner Film!
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Dienstag, 29. Oktober 2024
Sonntag, 27. Oktober 2024
Dienstag, 2. Juli 2024
Österreichische Dokumentation über "Nazi-Bienen"
Vor einem Jahr ging es bereits im "Stockgeflüster" um die Bienenzucht im österreichischen Bundesland Kärnten (Post vom 3. Juni 2023). Der ORF hat eine 50-minütige Dokumentation zu dem Kampf um die Rassenreinheit der grauen Carnica-Biene gemacht. Reporter Robert Gordon spürt den Argumenten nach - und muss dabei beweglich bleiben, denn die Geschichte nimmt immer wieder überraschende Wendungen...
Samstag, 20. April 2024
Der nächste arte-Film übers Imkern
Der deutsch-französische Kultursender arte hat in seinem Familienprogramm einen weiteren Film über die Imkerei gemacht: Therese Engels porträtiert in der 53 Minuten langen Reportage "Slowenien - Land des Honigs" den in vierter Generation imkernden Erik Luznar, der von seinem Vater 300 Völker übernommen hat.
Er steht für eine neue Generation Imker, die zwar den guten Ruf der Honignation Slowenien schätzt, aber der damit verbundenen Folklore mit Sätzen wie "Bienenzucht ist die Poesie der Landschaft" ein Ende bereiten will. In seinem Fokus steht der wirtschaftliche Erfolg für seine harte Arbeit. Rückschläge verursachen aber das Wetter, zunehmende Kreuzungen der Krainer Biene und sogar Bären.
Dienstag, 16. April 2024
Faulbrut-Ausbruch in München
Auf der Schwanthalerhöhe in München ist die Amerikanische Faulbrut ausgebrochen. Das Kreisverwaltungsreferat hat deshalb einen Sperrbezirk im Radius von einem Kilometer um die betroffenen Bienen erlassen. Imker im Sperrbezirk müssen ihre Völker umgehend dem Amtstierarzt melden, eine Untersuchung zulassen und dürfen weder Bienen noch ihre Produkte aus dem Bezirk heraus bringen.
Kontakt:
Städtisches Veterinäramt München
Implerstr. 11
81371 München
veterinaeramt-bienen.kvr@muenchen.de
089-233-39613
Bleibt gesund, auch Eure Mädels!
Samstag, 13. April 2024
KI gewährt Menschen tieferen Einblick in Tierwelt
Der Berliner Informatikprofessor Tim Landgraf hat darauf aufmerksam gemacht, dass Künstliche Intelligenz/KI und Robotik dabei helfen können, die Welt der Tiere besser zu verstehen. Die KI könne etwa darstellen, was Tiere in ihrer Welt wahrnähmen, sagte der Mathematiker, der das Dahlem Center für Maschinenlernen und Robotik an der Freien Universität Berlin leitet.
In einem Forschungslabor hat er deshalb mit seinem Team einen Honigbienenroboter entwickelt, mit dem die Schwänzeltänze der Bienen weiter entschlüsselt werden sollen. Es seien bereits "tausende Schwänzeltänze decodiert" worden, sagte der Wissenschaftler. Sein Team habe dafür jede Biene mit einer Nummer als QR-Code markiert, damit es deren Leben im Stock von der Geburt bis zum Sterben verfolgen und dadurch individuelle Lebensläufe beschreiben könne.
Imker könnten letztlich Erforschungen des Kommunikationsverhaltens der Tiere dazu nutzen, die Haltungsbedingungen zu verbessern. Wenn man verstehe, wie die Tiere kommunizieren, könnten womöglich auch Rückschlüsse auf ihr Leid gezogen werden.
https://www.mi.fu-berlin.de/inf/groups/ag-ki/Projects/Hiveopolis/index.html
Dienstag, 9. April 2024
Blauschwarze Holzbiene ist Wildbiene 2024
Die naturnahe Gärten und Wärme liebende Blauschwarze Holzbiene ist die Wildbiene des Jahres 2024. Die metallisch, blauschwarz schimmernden weiblichen Tiere gehören mit bis zu drei Zentimetern Länge zu den größten Wildbienen in Deutschland, wie der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster in Stuttgart mitteilte, der die alljährliche Kür seit 2013 vornimmt.
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Bild: Oliver Fritz |
Die mit lateinischem Namen Xylocopa violacea genannte Wildbiene bildet keine Staaten, sondern lebt als Solitärbiene allein. Nach der Paarung legen die Weibchen in abgestorbenen Holzstämmen einzelne, kleine Brutkammern an - zumeist in mehreren geraden Linien nebeneinander. Darin entwickeln sich innerhalb von zwei Monaten die Larven. Die Biene bewacht die Nesteingänge bis zum Schlüpfen des Nachwuchses.
Dienstag, 2. April 2024
Imkern in Slowenien
Eine interessante arte:re-Reportage über das Imkern in Slowenien, wo sich die Zahl der Bienen in den vergangenen zehn Jahren entgegen dem sonstigen weltweiten Trend nicht nur vergrößert, sondern sogar verdoppelt hat.
Porträtiert wird unter anderem die 23-jährige Tadeja Vidmar, die Honigkönigin des Landes mit langer Imkertradition, die von den Bienen leben möchte. Oder auch ein spät berufener Imker, Gorazd Trusnovec, der seine Völker über den Dächern der Hauptstadt Ljubljana hält. Das Bild rundet Nina Ilic ab, Apitherapeutin, die ihre PatientInnen mit Honigmassagen, Pollen und Gelée Royale behandelt.
Dienstag, 26. März 2024
Bienenausstellung in Nürnberger Spielzeugmuseum
Unter dem Titel "Bienenschwarm und Honigglück" zeigt das Nürnberger Spielzeugmuseum bis 8. September auf spielerische Weise, wie komplex und bedeutend die Welt der Bienen für die Umwelt und die Menschen ist.
Anstoß für die Schau sei die Tatsache gewesen, dass "Bienen die wichtigsten Lebewesen auf der Erde sind", sagte Museumsleiterin Karin Falkenberg. Beim Erstellen der Ausstellung sei dann aufgefallen, dass das Spielzeug sonst fürs Kinderzimmer verkleinert wird - also Spielzeugautos oder Modelleisenbahnen in der realen Welt deutlich größer seien. Bei den Bienen seien dagegen umgekehrte Größenverhältnisse angetroffen worden: Plüschbienen kommen auf die vielfache Größe der realen Vorbilder.
Auf 42 Ausstellungstafeln in Wabenform geht es in der Schau letztlich um die Staatenbildung der Bienen, die schon seit 100 Millionen Jahren die Erde bevölkern, während die Menschen gerade mal auf zwei Millionen kommen, ihre Bedeutung für die weltweite Nahrungssicherheit und ihr erstaunliches Wissen. Der Landesverband Bayerischer Imker trug noch Werkzeuge von Imkern für die Bienenhaltung und die Zucht bei. So ganz nebenbei wird dabei auch mit dem Vorurteil aufgeräumt, das "Biene Maja" weit verbreitet hat, die sowohl im Kinderbuch als auch in der TV-Serie im schwarz-gelben Wespenlook abgebildet wurde, obwohl Bienen eher bräunlich sind.
Außerdem reicht das Spielzeugspektrum der Schau von der Plüschbiene bis zur Barbie als Imkerin mit Blue Jeans und Imkerjacke. Im Begleitprogramm bietet Hobbyimkerin Ann Lorschiedter ein After-Work-Programm für Erwachsenengruppen, Bienen- und Imkerworkshops für Grundschulklassen oder Kindergeburtstagsfeiern zum Thema Bienen.
Einprägsamster Satz der Ausstellung für Imker: "Wenn zwei Imker dieselbe Meinung haben, hat einer von ihnen keine Ahnung."
Samstag, 23. März 2024
Broschüre für eine bienenfreundlichere Landwirtschaft
Das Julius Kühn-Institut hat in Zusammenarbeit mit mehreren Forschenden, u.a. der Universität Graz, eine Broschüre für eine bestäuberfreundlichere Landwirtschaft herausgegeben.
Sie bildet einfache Maßnahmen ab, deren Effektivität aber wissenschaftlich belegt sind. So geht es beispielsweise um die Nutzung von Randstreifen an Straßen oder Obstplantagen oder auch um die Sinnhaftigkeit von Blühstreifen, die in manchen Äckern besser mitten durch führen als am Rand liegen sollten.
Umweltschützern und Imkern gefallen die Maßnahmen selbstverständlich schon auf den ersten Blick. Was die Broschüre aber auch für Landwirte interessant macht, ist die Tatsache, dass keiner der Vorschläge zu einer wirtschaftlichen Einbuße führt. Bauern können damit wettbewerbsfähig bleiben, oft sogar Erträge steigern und zudem Kosten oder Arbeitszeit einsparen.
Die Borschüre ist auf der Openagrar-Homepage herunterzuladen.
Freitag, 22. März 2024
Nacht der Bienenwissenschaft
Nicht vergessen: Heute Abend beginnt um 20.15 Uhr die dritte lange Nacht der Bienenwissenschaft mit Referaten von Artur Kammerer, Saskia Wöhl, Manuel Treder und Sandra Ehrenberg.
Link zum Zuschalten: https://bit.ly/48UcQGk
Dienstag, 19. März 2024
Samstag, 16. März 2024
Dritte lange Nacht der Bienenwissenschaft
Der Deutsche Imkerbund und die Bieneninstitute veranstalten heuer die dritte lange Nacht der Bienenwissenschaft. Nächsten Freitag, 22. März, geht es ab 20.15 Uhr um wissenschaftliche Erkenntnisse, die das Imkern erleichtern können.
Artur Kammerer von der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim spricht dann über eine zukunftsfähige Imkerei, Saskia Wöhl vom DLR im rheinland-pfälzischen Mayen präsentiert Standortanalysen und Trachtkarten, die auf der Basis von Honigdaten entstanden sind, Manuel Treder von der baden-württembergischen Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie in Hohenheim blickt auf die Folgen von elektromagnetischen Feldern auf die Bienen, und Sandra Ehrenberg vom Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald referiert über neueste Erkenntnisse zur Amerikanischen Faulbrut.
Wer sich zu den Vorträgen zuschalten will, kann dies unter https://bit.ly/48UcQGk tun.
Samstag, 23. Dezember 2023
Grenzpolizei setzt Bienen als Helfer ein
In Indien hat die Grenzpolizei BSF in Westbengalen die Grenze zu Bangladesch mit Bienen abgesichert. Da Schmuggler den errichteten Grenzzaun regelmäßig überwinden, um Waren - begehrt sind Gold, Silber und Betäubungsmittel - sowie gestohlenes Vieh nach Bangladesch zu bringen, sollen die bewaffneten Grenzer von Bienen unterstützt werden.
In einem Pilotprojekt im Distrikt Nadia wurden erste Kästen am Zaun aufgehängt. Von dort sollen die kleinen Tierchen sowohl Schmuggler als auch illegale Einwanderer aus Bangladesch abschrecken. "Wir erwarten, dass die Bienenkrieger alle Kriminellen davon abhalten, den Grenzzaun aufzuschneiden", sagte Sujeet Kumar, Kommandant des 32. BSF-Bataillons, der die Idee forciert und das Projekt zumindest entlang der gesamten 2.217 km langen Grenze in Westbengalen etablieren will. In einem zweiten Schritt sollte seiner Ansicht nach die kompletten 4.096 km der Grenze zu Bangladesch aufgerüstet werden.
Dienstag, 7. November 2023
Imkereitag zu Bienengesundheit
Der Biokreis München veranstaltet am Samstag, 25. November, im Restaurant Blitz auf der Museumsinsel seinen Imkereitag. Vorträge halten der Fachberater der Organisation, der uns wohl bekannte Blogger Eddie Obika, und die Biologie-Doktorandin Lena Frank vom Bieneninstitut Kirchhain. Dabei geht es vor allem um das Projekt "Vitalbiene", das in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg ein neues Varroa-Kontrollkonzept durch Brutunterbrechung anstrebt. Die Berufsimkerin Frank befasst sich in ihrer Forschungsarbeit hauptsächlich mit der Bienengesundheit.
Die Anmeldungen nimmt Michaela Mendl (mendl@biokreis.de) bis 17. November entgegen. Der Unkostenbeitrag liegt bei 29 Euro und umfasst das Mittagessen, Kaffee und Snacks.
Dienstag, 31. Oktober 2023
Bienenzucht mit afrikanischen Superdrohnen
Die BR-Sendereihe "Unser Land" porträtiert Hobbyimker Manfred Baier aus der Oberpfalz, der seine Buckfast-Königinnen auf der Nordseeinsel Baltrum von Drohnen der Rasse Monticula begatten lässt. Monticula ist eine afrikanische Bergbiene und gilt als hitzeresistent, weshalb Baier in Zeiten des Klimawandels auf starke und robuste Nachkommen hofft.
Dienstag, 18. Juli 2023
Erste Bienen bauen Plastik in die Zuchtwaben
Das Zoologische Institut der Universität Innsbruck hat in einem Video die Forschungsarbeit eines kanadischen Kollegen aufgearbeitet, der in Guelph nachgewiesen hatte, dass Wildbienen in Städten in ihre Waben Plastik integrieren - anstelle von Harz, das die Bienen sonst zur Unterstützung ihrer Waben verwenden. Mein erster Gedanke, dass die Bienengesundheit darunter leiden könnte, wurde von ersten - positiven - Studienergebnissen schon erschüttert, aber urteilt selbst...
Samstag, 24. Juni 2023
BUND: "Bienenfreundliche" Pflanzen oft hoch gefährlich
Bei den angeblich bienenfreundlichen Zierpflanzen herrscht weiter Giftalarm. Ein neuer Test durch den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat die Ergebnisse der vergangenen drei Jahre bestätigt: Es bleibt bei einer viel zu hohen Pestizidbelastung. Bis auf eine Ausnahme enthielten alle Proben der beliebten Sommerblüher giftige Rückstände.
Für die neue Studie hatte der BUND vor Beginn der Sommergartensaison 22 Stauden mit dem Etikett "bienenfreundlich" aus Gartencentern und Baumärkten testen lassen, darunter Lavendel, Goldmarie, Blaukissen, Akelei und Phlox. Das Ergebnis war - wie in den Vorjahren - niederschmetternd: 64 Prozent der Pflanzen enthielten für Bienen hochgefährliche Pestizide. Auf 16 Prozent - oder 73 Prozent - wurden auch für Menschen besonders gefährliche Pestizide entdeckt.
Die Pestizidexpertin der Organisation, Corinna Hölzel, beklagte, dass der Zierpflanzenbau katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier hat: "Ein Lavendel war mit 22 verschiedenen Pestiziden belastet, von denen acht der menschlichen Gesundheit schaden, zwei bienengiftig sind und zwei nicht einmal zugelassen waren." Ihrer Ansicht nach kann ein solches Produkt nur als "illegaler Sondermüll" bezeichnet werden.
Insgesamt waren in den getesteten Pflanzen 38 Pestizide gefunden worden. Fünf von ihnen waren hoch bienengefährlich und 20 hoch gefährlich für die menschliche Gesundheit. Sieben Wirkstoffe hatten noch nicht einmal eine Zulassung für Zierpflanzen in Deutschland. Fünf der 22 Pflanzen hätten gar nicht verkauft werden dürfen.
Hölzel beklagte deshalb vor allem die Lage in den Herkunftsländern der Züchtungen: "Der Großteil der Jungpflanzen stammt aus dem globalen Süden, zum Beispiel aus Ländern Afrikas und Lateinamerikas. Dort sind Arbeitskräfte billig, die Gesetzgebung ist oft schwach, und hoch gefährliche Pestizide sind im Dauereinsatz. Besonders die ArbeiterInnen auf den Plantagen sind dieser Gefahr ausgesetzt. Leider haben Käuferinnen und Käufer von Zierpflanzen in Deutschland keine Chance, diese skandalösen Produktionsbedingungen zu erkennen. Denn es gibt weder Kennzeichnungspflichten noch Grenzwerte." Man könne Zierpflanzen nur im guten Glauben kaufen. Wenn diese jedoch Rückstände bienengefährlicher Pestizide enthielten, werde die gewünschte Bienenrettung zur Giftfalle.
An die Bundesregierung gerichtet stellte der BUND aktuell die Forderung, den Pestizideinsatz auch in Deutschland mindestens bis 2030 zu halbieren. Zudem dürften besonders gefährliche Pestizide nicht länger hergestellt und ins Ausland exportiert werden. Hersteller und Händler von Zierpflanzen müssten verpflichtet werden, gefährliche Wirkstoffe in der Produktionskette ausschließen. VerbraucherInnen riet der BUND, Bio-Pflanzen zu kaufen oder Zierpflanzen aus regionalen Gärtnereien, die vollständig dort gezogen werden.
Für die neue Studie hatte der BUND vor Beginn der Sommergartensaison 22 Stauden mit dem Etikett "bienenfreundlich" aus Gartencentern und Baumärkten testen lassen, darunter Lavendel, Goldmarie, Blaukissen, Akelei und Phlox. Das Ergebnis war - wie in den Vorjahren - niederschmetternd: 64 Prozent der Pflanzen enthielten für Bienen hochgefährliche Pestizide. Auf 16 Prozent - oder 73 Prozent - wurden auch für Menschen besonders gefährliche Pestizide entdeckt.
Die Pestizidexpertin der Organisation, Corinna Hölzel, beklagte, dass der Zierpflanzenbau katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier hat: "Ein Lavendel war mit 22 verschiedenen Pestiziden belastet, von denen acht der menschlichen Gesundheit schaden, zwei bienengiftig sind und zwei nicht einmal zugelassen waren." Ihrer Ansicht nach kann ein solches Produkt nur als "illegaler Sondermüll" bezeichnet werden.
Seit drei Jahren testet der BUND sogenannte bienenfreundliche Pflanzen und führt Gespräche mit der Branche. Die Situation hat sich bislang nicht verbessert. Da Appelle und freiwillige Vereinbarungen allein ganz offensichtlich nicht greifen, fordert der Verband eine rechtlich verbindliche Pestizidreduktion auf nationaler und EU-Ebene. Ein Verbot von Pestiziden, die besonders gefährlich für Mensch und Umwelt sind, sei längst überfällig.
Insgesamt waren in den getesteten Pflanzen 38 Pestizide gefunden worden. Fünf von ihnen waren hoch bienengefährlich und 20 hoch gefährlich für die menschliche Gesundheit. Sieben Wirkstoffe hatten noch nicht einmal eine Zulassung für Zierpflanzen in Deutschland. Fünf der 22 Pflanzen hätten gar nicht verkauft werden dürfen.
Hölzel beklagte deshalb vor allem die Lage in den Herkunftsländern der Züchtungen: "Der Großteil der Jungpflanzen stammt aus dem globalen Süden, zum Beispiel aus Ländern Afrikas und Lateinamerikas. Dort sind Arbeitskräfte billig, die Gesetzgebung ist oft schwach, und hoch gefährliche Pestizide sind im Dauereinsatz. Besonders die ArbeiterInnen auf den Plantagen sind dieser Gefahr ausgesetzt. Leider haben Käuferinnen und Käufer von Zierpflanzen in Deutschland keine Chance, diese skandalösen Produktionsbedingungen zu erkennen. Denn es gibt weder Kennzeichnungspflichten noch Grenzwerte." Man könne Zierpflanzen nur im guten Glauben kaufen. Wenn diese jedoch Rückstände bienengefährlicher Pestizide enthielten, werde die gewünschte Bienenrettung zur Giftfalle.
An die Bundesregierung gerichtet stellte der BUND aktuell die Forderung, den Pestizideinsatz auch in Deutschland mindestens bis 2030 zu halbieren. Zudem dürften besonders gefährliche Pestizide nicht länger hergestellt und ins Ausland exportiert werden. Hersteller und Händler von Zierpflanzen müssten verpflichtet werden, gefährliche Wirkstoffe in der Produktionskette ausschließen. VerbraucherInnen riet der BUND, Bio-Pflanzen zu kaufen oder Zierpflanzen aus regionalen Gärtnereien, die vollständig dort gezogen werden.
Samstag, 10. Juni 2023
11,6 Prozent Verluste in vergangenem Winter
Das Fachzentrum Bienen und Imkerei im rheinland-pfälzischen Mayen hat seine Statistik zu den jüngsten Winterverlusten veröffentlicht. Demnach wurden fast 100.000 Völker eingewintert, aber jedes neunte Volk überlebte nicht: es starben 11,6 Prozent. Im vorangegangenen Winter waren es fast 21 Prozent, im Schnitt der vergangenen zehn Jahre 15 Prozent.
Christoph Otten, Leiter des Fachzentrums, führte die relativ niedrigen Winterverluste auf die Tatsache zurück, dass die Bienen in der zurückliegenden Saison sehr vital in den Winter gegangen seien. - Wobei die Datenlage regional sehr schwankend ausfalle. So beklagten Imker in Schleswig-Holstein einen Verlust von 21,4 Prozent, während es in Baden-Württemberg nur 8,8 Prozent waren.
Die Daten seien zudem nur eingeschränkt vergleichbar, weil verschieden viele Meldungen eingegangen waren. So beteiligten sich aus Bayern fast 2.000 Imker, während es aus Mecklenburg-Vorpommern nur 86 waren. "Je geringer die Fallzahlen, desto wackeliger sind die Aussagen", schränkte Otten ein. Bundesweit machten etwa 8.000 der 100.000 Imkereien Angaben. Das mache die Daten zwar nicht repräsentativ, aber Vergleiche zwischen den Jahren seien valide, da vermutlich immer dieselben Imker ihre Verluste meldeten.
Auswertungen der Meldungen durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) im unterfränkischen Veitshöchheim zufolge lag der Anteil der Winterverluste in Bayern bei 11,1 Prozent. Besonders gering sei der Prozentsatz in Unterfranken (8,6 %) und der Oberpfalz (9,6 %). Die höchste Quote verbuchte Oberbayern mit 13 Prozent. In absoluten Zahlen seien über 25.000 Völker eingewintert worden, knapp 3.000 starben.
Auswertungen der Meldungen durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) im unterfränkischen Veitshöchheim zufolge lag der Anteil der Winterverluste in Bayern bei 11,1 Prozent. Besonders gering sei der Prozentsatz in Unterfranken (8,6 %) und der Oberpfalz (9,6 %). Die höchste Quote verbuchte Oberbayern mit 13 Prozent. In absoluten Zahlen seien über 25.000 Völker eingewintert worden, knapp 3.000 starben.
LWG-Chef Stefan Berg erklärte, vermutlich seien die Bienen gesünder durch den Winter gekommen, weil sie bei milden Temperaturen zwischendurch ausfliegen und die Kotblase leeren konnten. Das habe möglichen Darmerkrankungen vorgebeugt. Problematisch sei dagegen der lange Winter gewesen, aber die Imker im Freistaat hätten augenscheinlich im Herbst gut aufgefüttert.
Samstag, 3. Juni 2023
Zucht oder "rassistischer Fanatismus"?
Im österreichischen Bundesland Kärnten ist das umstrittene Gesetz nachgebessert worden, das die Kärntner Biene schützen soll. Was viele Imker unterstützen, wird von anderen aber weiter heftig kritisiert. Denn es sieht auch vor, bei Vermischungen ganze Völker zu vernichten oder empfindliche Strafen zu verhängen.
Den Anfang nahm das Problem 2018 in Stockenboi. Dort war ein Imker aufgefordert worden, seine Königinnen zu ersetzen, weil sie "zu dunkel" seien. Der Betroffene, Sandro Huter, wies die Forderung als "rassistischen Fanatismus" zurück. Sogar Gerhard Klinger, Vorsitzender des Züchtervereins Lavanttaler Carnica, bekräftigte die Aussage. Gegenüber der "New York Times" sprach er von "rassistischer Diktatur wie unter den Nazis".
Der Bezug mag extrem erscheinen, aber tatsächlich sind nach dem Kärntner Bienenwirtschaftsgesetz nur reinrassige Kärntner Carnica-Bienen erlaubt, die über hellgraue Unterleibsringe verfügen. Das Halten anderer Bienenrassen ist genehmigungspflichtig, eine Vermischung unerwünscht. - So hatte NS-Imker Gottfried Götze das Fundament gelegt. Er sorgte sich darum, dass importierte Arten den Verlust der heimischen "deutschen" Biene verursachen könnten, und erstellte Zuchtprogramme zum Gegensteuern. Sein Fanatismus führte dazu, dass nördlich der Alpen hellere Carnica die dunkleren, heimischen Mellifera-Bienen verdrängten.
Mittlerweile zeigen Studien, dass ein Großteil der etwa 500 Millionen Bienen in den 45.000 Kolonien in Kärnten sich in ihrer Färbung zu stark unterscheiden, um sich laut geltender Definition überhaupt noch als Kärntner Bienen einordnen zu lassen. Experten rieten deshalb dazu, als wesentliches Erkennungsmerkmal das Verhalten der Bienen festzulegen, denn die Kärntner Biene gilt als "umgänglich" gegenüber Menschen.
Sandro Huter klagte durch alle Instanzen - und erhielt Recht. Letztlich wurde die Definition der Rasse erweitert. Im neuen Gesetz wird nicht mehr nur die Farbe beurteilt, sondern auch die Flügel der Bienen und die Länge ihrer Körperhaare. Allerdings ging mit der Novelle auch eine Strafverschärfung einher. Das Halten "falscher" Bienen wird nun mit 7.500 Euro Strafe geahndet. Bei Gefahr in Verzug werden auch ganze Völker abgetötet.
Kirsten Traynor, Direktorin des Instituts für Bienenforschung an der Universität Hohenheim in Stuttgart, kritisierte das Beharren der österreichischen Behörden auf der Rassenreinheit von Bienen. Es ergebe zwar Sinn, lokal angepasste Bienen zu fördern, aber sinnvoller sei es, die beste mögliche Biene zu züchten, sagte sie.
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