Dienstag, 23. April 2024

Allmächtige Imker...


Das Halten von Bienen ist wie das Lenken von Sonnenstrahlen.
                                                                                           Henry David Thoreau

Samstag, 20. April 2024

Der nächste arte-Film übers Imkern


Der deutsch-französische Kultursender arte hat in seinem Familienprogramm einen weiteren Film über die Imkerei gemacht: Therese Engels porträtiert in der 53 Minuten langen Reportage "Slowenien - Land des Honigs" den in vierter Generation imkernden Erik Luznar, der von seinem Vater 300 Völker übernommen hat. 

Er steht für eine neue Generation Imker, die zwar den guten Ruf der Honignation Slowenien schätzt, aber der damit verbundenen Folklore mit Sätzen wie "Bienenzucht ist die Poesie der Landschaft" ein Ende bereiten will. In seinem Fokus steht der wirtschaftliche Erfolg für seine harte Arbeit. Rückschläge verursachen aber das Wetter, zunehmende Kreuzungen der Krainer Biene und sogar Bären. 

Dienstag, 16. April 2024

Faulbrut-Ausbruch in München

Auf der Schwanthalerhöhe in München ist die Amerikanische Faulbrut ausgebrochen. Das Kreisverwaltungsreferat hat deshalb einen Sperrbezirk im Radius von einem Kilometer um die betroffenen Bienen erlassen. Imker im Sperrbezirk müssen ihre Völker umgehend dem Amtstierarzt melden, eine Untersuchung zulassen und dürfen weder Bienen noch ihre Produkte aus dem Bezirk heraus bringen.

Kontakt:
Städtisches Veterinäramt München
Implerstr. 11
81371 München
veterinaeramt-bienen.kvr@muenchen.de
089-233-39613

Bleibt gesund, auch Eure Mädels!

Hörst du?


Das Summen der Bienen
Das Pfeifen der Mäuse
Das Quaken der Frösche

Das Gurren der Taube
Das Klopfen des Spechtes
Das Röhren des Hirsches

Das Heulen des Windes
Das Rauschen der Blätter
Das Knarren der Äste

Das Kreischen der Säge

                                  Manfred Schlüter
aus: Naturgedichte von Reclam

Samstag, 13. April 2024

KI gewährt Menschen tieferen Einblick in Tierwelt

Der Berliner Informatikprofessor Tim Landgraf hat darauf aufmerksam gemacht, dass Künstliche Intelligenz/KI und Robotik dabei helfen können, die Welt der Tiere besser zu verstehen. Die KI könne etwa darstellen, was Tiere in ihrer Welt wahrnähmen, sagte der Mathematiker, der das Dahlem Center für Maschinenlernen und Robotik an der Freien Universität Berlin leitet.


In einem Forschungslabor hat er deshalb mit seinem Team einen Honigbienenroboter entwickelt, mit dem die Schwänzeltänze der Bienen weiter entschlüsselt werden sollen. Es seien bereits "tausende Schwänzeltänze decodiert" worden, sagte der Wissenschaftler. Sein Team habe dafür jede Biene mit einer Nummer als QR-Code markiert, damit es deren Leben im Stock von der Geburt bis zum Sterben verfolgen und dadurch individuelle Lebensläufe beschreiben könne.

Imker könnten letztlich Erforschungen des Kommunikationsverhaltens der Tiere dazu nutzen, die Haltungsbedingungen zu verbessern. Wenn man verstehe, wie die Tiere kommunizieren, könnten womöglich auch Rückschlüsse auf ihr Leid gezogen werden.

https://www.mi.fu-berlin.de/inf/groups/ag-ki/Projects/Hiveopolis/index.html

Dienstag, 9. April 2024

Blauschwarze Holzbiene ist Wildbiene 2024

Die naturnahe Gärten und Wärme liebende Blauschwarze Holzbiene ist die Wildbiene des Jahres 2024. Die metallisch, blauschwarz schimmernden weiblichen Tiere gehören mit bis zu drei Zentimetern Länge zu den größten Wildbienen in Deutschland, wie der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster in Stuttgart mitteilte, der die alljährliche Kür seit 2013 vornimmt.

Bild: Oliver Fritz

Die mit lateinischem Namen Xylocopa violacea genannte Wildbiene bildet keine Staaten, sondern lebt als Solitärbiene allein. Nach der Paarung legen die Weibchen in abgestorbenen Holzstämmen einzelne, kleine Brutkammern an - zumeist in mehreren geraden Linien nebeneinander. Darin entwickeln sich innerhalb von zwei Monaten die Larven. Die Biene bewacht die Nesteingänge bis zum Schlüpfen des Nachwuchses.


Die Blauschwarze Holzbiene ist seit dem Anstieg der Temperaturen nicht mehr nur in Süddeutschland, sondern inzwischen in fast ganz Deutschland verbreitet. Bei der Futtersuche ist sie nicht wählerisch, sie nutzt Nektar und Pollen vieler verschiedener Blüten.

Samstag, 6. April 2024

Neue EU-Honigrichtlinie


Die EU-Institutionen Kommission, Rat und Parlament haben sich auf die Neufassung der Honigrichtlinie geeinigt. Die endgültige Abstimmung darüber gilt nur noch als Formsache. Dann müssen die Mitgliedsstaaten die Richtlinie innerhalb 18 Monaten ratifizieren und innerhalb des darauf folgenden Jahres umsetzen.

Am wichtigsten ist die künftig nötige Angabe aller Ursprungsländer. Sie müssen entsprechend ihres Anteils in dem Glas in absteigender Reihenfolge angegeben werden - inklusive ihres prozentualen Anteils. Wenn der Inhalt zu 50 oder mehr Prozent aus vier Ländern stammt, dürfen nur diese vier ersten Länder benannt werden. Abkürzungen für Länder sind nur auf kleinen Packungen bis 30 g erlaubt.


Weitere Maßnahmen sollen in der nächsten Legislaturperiode beschlossen werden, unter anderem zu Analysen, zur Rückverfolgbarkeit des Honigs, zum Qualitätsmerkmal der Enzymaktivität, zum Pollengehalt - der natürlich mit der umstrittenen Filtration verknüpft ist - und zu Sortenbezeichnungen.

Dienstag, 2. April 2024

Imkern in Slowenien


Eine interessante arte:re-Reportage über das Imkern in Slowenien, wo sich die Zahl der Bienen in den vergangenen zehn Jahren entgegen dem sonstigen weltweiten Trend nicht nur vergrößert, sondern sogar verdoppelt hat. 

Porträtiert wird unter anderem die 23-jährige Tadeja Vidmar, die Honigkönigin des Landes mit langer Imkertradition, die von den Bienen leben möchte. Oder auch ein spät berufener Imker, Gorazd Trusnovec, der seine Völker über den Dächern der Hauptstadt Ljubljana hält. Das Bild rundet Nina Ilic ab, Apitherapeutin, die ihre PatientInnen mit Honigmassagen, Pollen und Gelée Royale behandelt.

Samstag, 30. März 2024

Protest gegen geplante Glyphosat-Freigabe


Laut eines Referentenentwurfs plant das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das Anwendungsverbot für das Herbizid Glyphosat aus der Pflanzenschutzanwendungsverordnung (PflSchAnwV) zu streichen.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Aurelia Stiftung kritisierten die Ankündigung scharf und werfen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) vor, ohne Not das aktuell bestehende Anwendungsverbot streichen zu wollen. In einer fachlich-juristischen Stellungnahme zeigten DUH und die Aurelia Stiftung drei rechtliche Umsetzungsmöglichkeiten auf, wie ein nationales Glyphosatverbot auch nach der Entscheidung der EU-Kommission aufrechterhalten werden kann. Das Breitbandherbizid Glyphosat hat drastische Auswirkungen auf die Biodiversität und gefährdet Wild- und Honigbienen. Auch schwerwiegende gesundheitliche Risiken für Menschen können nicht ausgeschlossen werden.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Aufhebung des lange angekündigten und längst überfälligen Glyphosatverbots nehmen wir nicht hin. Immer wieder behaupten das Landwirtschaftsministerium und das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, sie müssten die Zulassung für hochgiftige Pestizide verlängern, weil die EU die Genehmigung verlängert hätte. Das ist falsch. Deutschland kann das Ackergift Glyphosat rechtmäßig national per Verordnung verbieten. Die geplante Freigabe von Glyphosat ist hingegen ein erneuter Bruch mit dem Koalitionsvertrag. Landwirtschaftsminister Özdemir darf sich nicht länger wegducken, sondern muss sich endlich gegen die Agrochemie-Lobby durchsetzen, um Umwelt und Gesundheit zu schützen. Spätestens unsere Klagen werden das hochgiftige Glyphosat endgültig von unseren Äckern verbannen."


Erstens kann gemäß des Vertrags über die Arbeitsweise der EU an einer nationalen Verordnung festgehalten werden, wenn sie dem Umweltschutz dient. Zweitens kann das Landwirtschaftsministerium das Verbot damit begründen, dass es sich um eine Notfallmaßnahme handelt (Grundlage: Art. 71 VO (EG) 1107/2009). Drittens muss das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit diesen November ohnehin die neuerliche Überprüfung der Zulassungen von Glyphosat-Produkten abgeschlossen haben. Es ist bereits jetzt ersichtlich, dass die Mittel unter anderem aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt die Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllen und ihre Zulassungen damit aufgehoben werden müssen. Die Erkenntnisse aus dem laufenden Verfahren zur DUH-Klage gegen das glyphosathaltige Produkt Roundup Powerflex bestätigen diese Einschätzung.

Matthias Wolfschmidt, Vorsitzender der Aurelia Stiftung: "Anders als es das Bundeslandwirtschaftsministerium in seinem Entwurf behauptet, kann Deutschland ein vollständiges nationales Anwendungsverbot von Glyphosat erlassen - zum Beispiel als Notfallmaßnahme zum Schutz der Gesundheit von Menschen, Tieren oder Umwelt. Denn die Anwendung des Totalherbizids Glyphosat ist erwiesenermaßen mit drastischen Auswirkungen auf die Biodiversität und insbesondere auch Wild- und Honigbienen verbunden. Zudem konnten gesundheitliche Risiken bislang nicht ausgeschlossen werden."

Die Aurelia Stiftung hatte im Januar schon ein juristisches Verfahren gegen die EU-Kommission eingeleitet, dem sich die DUH anschloss, da die Erneuerungsentscheidung für Glyphosat ihrer Ansicht nach auf unzulässigen Daten- und Bewertungslücken sowie fehlerhaften Bewertungen beruht.

Bilder: Bayer AG

Dienstag, 26. März 2024

Bienenausstellung in Nürnberger Spielzeugmuseum


Unter dem Titel "Bienenschwarm und Honigglück" zeigt das Nürnberger Spielzeugmuseum bis 8. September auf spielerische Weise, wie komplex und bedeutend die Welt der Bienen für die Umwelt und die Menschen ist.

Anstoß für die Schau sei die Tatsache gewesen, dass "Bienen die wichtigsten Lebewesen auf der Erde sind", sagte Museumsleiterin Karin Falkenberg. Beim Erstellen der Ausstellung sei dann aufgefallen, dass das Spielzeug sonst fürs Kinderzimmer verkleinert wird - also Spielzeugautos oder Modelleisenbahnen in der realen Welt deutlich größer seien. Bei den Bienen seien dagegen umgekehrte Größenverhältnisse angetroffen worden: Plüschbienen kommen auf die vielfache Größe der realen Vorbilder.

Auf 42 Ausstellungstafeln in Wabenform geht es in der Schau letztlich um die Staatenbildung der Bienen, die schon seit 100 Millionen Jahren die Erde bevölkern, während die Menschen gerade mal auf zwei Millionen kommen, ihre Bedeutung für die weltweite Nahrungssicherheit und ihr erstaunliches Wissen. Der Landesverband Bayerischer Imker trug noch Werkzeuge von Imkern für die Bienenhaltung und die Zucht bei. So ganz nebenbei wird dabei auch mit dem Vorurteil aufgeräumt, das "Biene Maja" weit verbreitet hat, die sowohl im Kinderbuch als auch in der TV-Serie im schwarz-gelben Wespenlook abgebildet wurde, obwohl Bienen eher bräunlich sind.

Außerdem reicht das Spielzeugspektrum der Schau von der Plüschbiene bis zur Barbie als Imkerin mit Blue Jeans und Imkerjacke. Im Begleitprogramm bietet Hobbyimkerin Ann Lorschiedter ein After-Work-Programm für Erwachsenengruppen, Bienen- und Imkerworkshops für Grundschulklassen oder Kindergeburtstagsfeiern zum Thema Bienen.

Quelle: YouTube

Einprägsamster Satz der Ausstellung für Imker: "Wenn zwei Imker dieselbe Meinung haben, hat einer von ihnen keine Ahnung."