Dienstag, 31. Oktober 2023

Bienenzucht mit afrikanischen Superdrohnen


Die BR-Sendereihe "Unser Land" porträtiert Hobbyimker Manfred Baier aus der Oberpfalz, der seine Buckfast-Königinnen auf der Nordseeinsel Baltrum  von Drohnen der Rasse Monticula begatten lässt. Monticula ist eine afrikanische Bergbiene und gilt als hitzeresistent, weshalb Baier in Zeiten des Klimawandels auf starke und robuste Nachkommen hofft.

Samstag, 28. Oktober 2023

Staatsregierung fördert Bio-Imkerei

Die bayerische Staatsregierung hat die finanzielle Förderung von Imkereien und Imkervereinen erneuert. Bis Ende Juli 2027 werden unter anderem Zuchtanstrengungen, Imkerkurse und vor allem Bio-Imker unterstützt, um die Pflanzenbestäubung durch Bienen im Agrarstaat Bayern zu sichern. Auch Imkereien, die auf ökologischen Betrieb wechseln wollen, erhalten eine einmalige Umstellungsförderung.


Neu ist, dass die Zuwendungshöhe nach Völkeranzahl gestaffelt ist. Bislang waren Pauschalbeträge ausbezahlt worden. Vor allem diese Neuregelung wurde vom Landesverband Bayerischer Imker und der Landesvereinigung für ökologischen Landbau begrüßt. Beide Organisationen verliehen ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Imker nun vermehrt biologisch wirtschafteten, weil die Nachfrage nach Biohonig seit Jahren deutlich größer sei als das Angebot. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohne sich die Umstellung ab 30 Völkern, erklärte die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau/LWG in Veitshöchheim.

Bio-Imkereien sollten ihre Völker an ökologisch bewirtschafteten Flächen aufstellen und müssen sie mit Bio-Zucker auffüttern, der von biologisch angebauten Rüben gewonnen wird. Der Einsatz von chemischen Medikamenten zur Varroabehandlung ist ebenso verboten wie das Flügelbeschneiden der Königinnen.

Dienstag, 24. Oktober 2023

9. Bayerisches Honigfest am 5. November in Krumbach

Der Landesverband bayerischer Imker veranstaltet sein 9. Honigfest am Sonntag, 5. November, von 9.30 bis 17.00 Uhr im Krumbacher Stadtsaal (Dr.-Schlögl-Str. 15, 86381 Krumbach/Landkreis Günzburg). 


Um auf die Qualität des bayerischen Honigs hinzuweisen, werden die besten Honige des Freistaats zum Auftakt prämiert. Besucher können zudem Honig verkosten, sich in Vorträgen - unter anderem von Ingrid Illies aus Veitshöchheim - über Bienen und Imkerei informieren lassen und an diversen Ständen Nützliches und Schönes für den eigenen Garten kaufen, darunter Drechsel- und Keramikarbeiten.

Samstag, 21. Oktober 2023

Die Zeidler im polnischen Augustów


Der deutsch-französische Kultursender arte hat mit "Pjotr und die Waldbienen" einen Film über die Arbeit mit Klotzbeuten und die Zeidlerei finanziert. Die deutschen Regisseure Paul Buske und Alba Vivancos begleiten ein paar junge Männer, die das traditionelle Handwerk im äußersten Nordosten Polens wiederbeleben - und dabei feststellen, in welch schlechtem Zustand manche Waldgebiete sind.

Dienstag, 17. Oktober 2023

Glyphosat-Entscheidung auf Mitte November vertagt

Die EU-Kommission hat die Entscheidung über den weiteren Umgang mit dem Pflanzenschutz- bzw. Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat vorerst auf Mitte November vertagt. Ein Expertengremium der Mitgliedsstaaten habe sich nicht darauf einigen können, den Einsatz des Mittels weitere zehn Jahre zu erlauben, hieß es zur Begründung.

EU-Kommission unter Vorsitz der deutschen CDU-Politikerin Ursula von der Leyen

Auch die Bundesregierung hatte sich nicht auf eine Position einigen können. Während Landwirtschaftsminister Cem Özdemir/Grüne erklärte, Glyphosat schade unzweifelhaft der Artenvielfalt, setzte sich der Koalitionspartner FDP für eine neuerliche Zulassung des Pflanzengifts ein. - Im Koalitionsvertrag hatten sich alle drei Regierungsparteien der Ampel noch für ein Ende von Glyphosat stark gemacht. Die FDP breche "erneut bewusst den Koalitionsvertrag", kritisierte deshalb die Grünen-Europaabgeordnete Jutta Paulus. Die Liberalen hielten dagegen, dass nur mit Glyphosat "die Ernährungssicherheit in schwierigen Zeiten" gesichert werden könne.

Frankreich forderte einen geänderten Abstimmungstext. Demnach solle Glyphosat verboten werden, sobald es Alternativen gibt. Belgien und die Niederlande kündigten an, sich zu enthalten. Österreich und Luxemburg positionierten sich gegen die weitere Verwendung des Pflanzengifts. Scheitert die Abstimmung auch im November, kann die EU-Kommission im Alleingang entscheiden. Nur wenn die 27 Mitgliedsstaaten mit qualifizierter Mehrheit gegen die Pläne der Kommission stimmen, wäre die Neuzulassung zunächst vom Tisch.


Umweltverbände forderten neben dem weltweiten Aus für Glyphosat dringend "einen Komplettausstieg aus der Pestizid-Landwirtschaft" in der EU. Die Deutsche Umwelthilfe/DUH und die Verbraucherorganisation foodwatch führen vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig unter anderem eine Klage gegen die deutsche Zulassung des glyphosathaltigen Pestizids Roundup Powerflex. foodwatch und der Bund Naturschutz warfen der Bundesregierung vor, ihr im Koalitionsvertrag verankertes Versprechen gebrochen zu haben, Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt zu nehmen.

Glyphosat-Hersteller Bayer zeigte sich zuversichtlich, dass die EU-Kommission für die nächste Abstimmungsrunde eine Mehrheit für den weiteren Einsatz der Chemikalie zusammenkriege. Der Chemiekonzern sei jedenfalls "weiter von der Sicherheit des Mittels überzeugt".

Samstag, 14. Oktober 2023

Wissenschaftler halten verlängerte Glyphosat-Zulassung für "unangemessen"

Die vorgeschlagene weitere Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat in der EU ist von einer Reihe von Wissenschaftlern teils heftig kritisiert worden. Eine Zulassung für weitere zehn Jahre wäre "wissenschaftlich unbegründet und vollkommen unangemessen", erklärte Rita Triebskorn, Arbeitsgruppenleiterin am Institut für Evolution und Ökologie der Universität Tübingen. Der EU-Vorschlag sei inakzeptabel.

Johann Zaller von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) sieht das Papier ebenfalls sehr kritisch: "Im Grunde genommen ist der Vorschlag eine Verhöhnung der ökologischen Wissenschaften." Der Vorschlag der EU-Kommission offenbare ein systematisches Leugnen des dramatischen Rückgangs der Biodiversität und der wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass Glyphosat dazu beiträgt: "Auswirkungen auf Bodenorganismen und Bodengesundheit werden im Vorschlag nicht einmal erwähnt, obwohl evident ist, dass die Böden in ganz Europa mit Glyphosat kontaminiert sind."


Christoph Schäfers vom Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, kommt zu einer anderen Einschätzung. "Ich halte den Vorschlag für angemessen", teilte er mit. Durch die Beschränkung auf zehn statt der üblichen 15 Jahre werde deutlich gemacht, dass es sich um eine besonders zu beobachtende Substanz handele. "Bei der Bewertung des Restrisikos sollte berücksichtigt werden, dass es bis heute keine Substanz gibt, die bei vergleichbarer Wirkung weniger unerwünschte Nebenwirkungen hat." Das wesentliche Problem von Glyphosat sei sein Einsatz in extrem großem Umfang. Wenn dieser im Zuge der neuen Regulation eingeschränkt werde, sei bereits viel erreicht - auch wenn eine Produktion gänzlich ohne Herbizide letztlich besser sei.

"Glyphosat ist zwar von den Risiken her gesehen ein Leichtgewicht, aber es ist ein großer Treiber bei den ausgebrachten Mengen", gab Horst-Henning Steinmann vom Zentrum für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung der Universität Göttingen zu bedenken. Da die Nutzung von Glyphosat schon in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Einschränkungen belegt gewesen sei, sei denkbar, dass sich die Anwendungsmengen mit der vorgestellten Regelung nur wenig gegenüber der Vergangenheit verändern würden. "Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, ob ein System einer Mengendeckelung machbar ist", erwog Steinmann. Damit könne erreicht werden, dass Glyphosat nur dort angewendet werde, "wo es den größten Nutzen hat und wo es keine praktikable Alternative gibt".


Was ist Glyphosat?


Glyphosat ist ein Totalherbizid, das heißt es wirkt auf alle grünen Pflanzen. Der Wirkstoff blockiert ein Enzym, das Pflanzen zur Herstellung lebenswichtiger Aminosäuren brauchen, das aber auch in Pilzen und Mikroorganismen vorkommt. Wo Glyphosat ausgebracht wird, wächst kein Gras mehr, auch kein Kraut, Strauch oder Moos. Ackerflächen können so vor oder kurz nach der Aussaat und nochmals nach der Ernte unkrautfrei gemacht werden. Mit gentechnisch hergestellten Nutzpflanzen, deren Wachstum nicht durch Glyphosat beeinträchtig wird, lässt sich das Mittel zudem auch auf bereits bepflanzten Feldern verwenden.

Das Geschäft mit der Chemie


Der weltweite Verkauf glyphosathaltiger Produkte ist ein Milliardenmarkt, die ausgebrachten Mengen sind enorm. Der Wirkstoff war vom US-Konzern Monsanto entwickelt und 1974 erstmals zugelassen worden. Im Jahr 2000 lief das Patent aus, seither werden glyphosathaltige Produkte preisgünstig auch von zahlreichen anderen Herstellern angeboten. 2018 kaufte der Agrarchemiekonzern Bayer den US-Konzern auf - inmitten von zahlreichen Prozessen um den Chemiecocktail. Der Monsanto-Mutterkonzern in Leverkusen begrüßte den Entwurf der EU-Kommission deshalb erwartungsgemäß.

Schädliche Studie nie eingereicht


Einer im Juni vorgestellten Analyse zufolge hatten Konzerne bei der Zulassung von Pestiziden europäischen Behörden Untersuchungsergebnisse vorenthalten. Dabei geht es um Studien dazu, ob Wirkstoffe das sich entwickelnde Nervensystem schädigen können (DNT; Developmental Neurotoxicity), wie die Forschenden der Universität Stockholm im Fachblatt "Environmental Health" schrieben. So sei eine Studie von 2001 zu neurotoxischen Effekten des Wirkstoffs Glyphosat-Trimesium nie bei den EU-Zulassungsbehörden eingereicht worden. Bei einem Teil der betroffenen Analysen hätten die enthaltenen Ergebnisse demnach Einfluss auf den Zulassungsprozess haben können. Warum die Untersuchungen nicht eingereicht wurden, sei unklar.

Dienstag, 10. Oktober 2023

EU will Glyphosat-Zulassung um zehn Jahre verlängern

In der EU ist der Abstimmungsprozess über den weiteren Umgang mit Glyphosat angelaufen. Auf Vorschlag der Kommission soll das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel für weitere zehn Jahre zugelassen werden. Sie verwies auf die Einschätzung der Lebensmittelbehörde Efsa, die grundsätzlich keine Voraussetzungen für ein Verbot erkannte, nur "potenzielle Risiken", weil in vielen Bereichen noch wissenschaftliche Daten fehlten.


Der deutsche Vertreter im Ständigen Ausschuss in Brüssel machte sich gegen die verlängerte Zulassung stark. Seine Position sei mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) abgestimmt, erklärte er auf Anfrage. Özdemir ergänzte: "So lange nicht ausgeschlossen werden kann, dass Glyphosat der Gesundheit schadet, sollte die Genehmigung in der EU auslaufen." Der Koalitionspartner in der Ampelregierung, die FDP, plädiert dagegen Glyphosat unter Bedingungen weitere zehn Jahre zu nutzen. So sollten Landwirte, die das Mittel einsetzen, künftig etwa einen Pufferstreifen auf ihren Feldern einhalten. Außerdem solle Glyphosat für die Sikkation, also das gezielte Austrocknen der Pflanzen vor der Ernte, verboten werden.

Mitte Oktober wollen die EU-Staaten abstimmen. Um den Kommissionsentwurf abzulehnen, bräuchte es eine sogenannte qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 Mitgliedsstaaten, die für mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung stehen. Der endgültige Beschluss muss bis 15. Dezember fallen, wenn die bisherige Zulassung für Glyphosat in der EU ausläuft.

Samstag, 7. Oktober 2023

Dokumentation "Smarte Insekten" auf 3sat

Der Fernsehsender 3sat zeigt am Donnerstag, 12. Oktober, um 20.15 Uhr den Dokumentarfilm "Smarte Insekten". Darin geht es um die Intelligenz der kleinen Tierchen.


Die wenigsten Menschen wissen, dass es allein in Deutschland 33.000 Insektenarten gibt. Kennen tun sie nur wenige, und über die allermeisten wissen die Menschen nicht viel. Dabei sind Wespen, Bienen, Hummeln und Ohrwürmer hochintelligent. Sie können Gesichter erkennen, perfekt navigieren und schwierige Denkaufgaben lösen...

Der renommierte Tierfilmer Berndt Welz widmet sich darin unter anderem der neurowissenschaftlichen Forschung, die Insektengehirne analysiert. Konkret blickt er auf die weit entwickelten Fähigkeiten von Wespen, Bienen, Hummeln, Ohrwürmern und Meerrettichblattkäfern - und die Tatsache, dass Insekten gewaltig unterschätzt werden. Der Journalist, Regisseur und Produzent vom Ammersee will nach eigenem Bekunden mit dem Film auf das massive Insektensterben hinweisen, um den Schutz für die Sechsbeiner nach dem Vorbild Großbritanniens zu fördern, das Insekten ins Tierschutzgesetz aufnehmen will. 

Dienstag, 3. Oktober 2023

Asiatische Hornisse erreicht Bayern

Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art, die außerhalb ihres eigentlichen Verbreitungsgebiets keine Feinde hat und sich deshalb massiv verbreitet - und dadurch leider oft enorme Schäden anrichtet. Sie ist in der Lage, ganze Bienenvölker auszurotten. Der BR-Beitrag der Sendereihe "Unser Land" erzählt mehr...