Samstag, 29. Mai 2021

Angelina Jolie lässt sich mit Bienen filmen

Zum Weltfrauentag hat Angelina Jolie ja bereits das Programm zur weltweiten Förderung von Imkerinnen unterstützt. Zum Weltbienentag hat sich die Schauspielerin nun mit Bienen filmen lassen - mit gemischten Gefühlen, wenn man sich ihr Gesicht näher betrachtet... 


... nett anzusehen ist auch die Szene hinter den Kulissen, wo das Filmteam mit Schleier arbeitet 😎

Dienstag, 25. Mai 2021

Samstag, 22. Mai 2021

Eine Idee nimmt Formen an - so geht's voran


Das Saatbeet war leider noch nicht fein genug, also eine Umkehrfräse ausgeliehen und per Hand den Acker auf Vordermann gebracht. Umkehrfräse deshalb, weil der Boden umgedreht wird und dabei die Steine nach unten gelegt werden. Feine Sache, man muss halt nur auch umkehrt laufen, also immer schön rückwärts gehen… Zwei Tage lang. Aber leider wuchs unser Lesesteinhaufen nicht genug an, im Acker waren zu wenige Steine zu finden!


Der Zufall führte uns zu Tiffany, Felix und ihrem Seniorchef, gleich ums Eck in Geltendorf. Ihr Garten war mit Steinen reichlich gesegnet, und so unterstützten sie gerne die Sandbienen & Co mit zwei großen Anhängern voller Steine. 


Nun sind wir steinreich 😄, aus dem Häuferl Elend wurde ein richtiger Steinhaufen - und für das Sandarium ein richtiger Steinkranz aufgeschichtet mit genügend Verstecken für die anderen Mitbewohner auf so einer Ökofläche. Herzlichen Dank!


Jetzt kann das Saatgut kommen...

Montag, 17. Mai 2021

High-Tech Bienenstock

Noch bis 14. Juni in der BR-Mediathek:
Jetzt im Frühjahr summt und brummt es wieder auf den Wiesen. Am wichtigsten sind Bienen natürlich für die Bestäubung, ohne die es kein Obst und Gemüse gäbe. Mehr noch: Die fleißigen Insekten zeigen, wie es um unsere Umwelt bestellt ist. Wie die Bienen auf Umwelteinflüsse reagieren, versucht ein bundes- und weltweit einzigartiges Umwelt- und Bildungsprojekt zu erforschen. Es heißt "we for bee". Und einen ganz entscheidenden Beitrag dazu leistet ein Hobby-Imker aus dem Landkreis Dachau (BR-Text zum neunminütigen Beitrag).

 

Bei dem Projekt, das federführend von der Universität Graz unter dem Titel "Smart City" für Bienen läuft, soll ein High-Tech-Frühwarnsystem entwickelt werden, das Bienen bei Nahrungsmangel, Pestiziden, Krankheitserregern und schlechtem Wetter helfen soll. 

Grundlage für die interaktive Technik war eine Studie des Zoologen Thomas Schmickl, der bewiesen hatte, dass Bienen und Zebrafische mit Robotern als Mittelsmänner gegenseitig Impulse aussenden und darauf reagieren konnten. Im nächsten Schritt sollten die Insekten Technologien zur Verfügung haben, um rechtzeitig auf Umweltveränderungen reagieren zu können. Im High-Tech-Bienenstock werden sie etwa über bevorstehende Wetterwechsel, die ihre Brut gefährden könnten, informiert und Sensoren sollten die Temperatur in der Wabe regulieren und damit die Aufzuchtbedingungen für die Nachkommen verbessern.

Darüber hinaus sollen digitale Landkarten Hinweise auf Pestizide bei den Nahrungsquellen liefern und Warnungen an den Stock senden. Und die kleinen Honigproduzenten sollen gezielt zu den für sie optimalen Blüten gelenkt werden. Dazu sollen die kleinen in Graz entwickelten Roboter den Bienentanz imitieren und so das Bienenvolk benachrichtigen. 

Das von der EU mit sieben Millionen Euro geförderte Projekt "Hiveopolis" wird bis 2024 gemeinsam mit fünf Partner-Hochschulen (École polytechnique fédérale de Lausanne, Freie Universität Brüssel, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin, lettische Landwirtschaftliche Universität) und dem bulgarischen Unternehmen Bee Smart Technologies OOD umgesetzt. Interessensgruppen wie Imker, Landwirte, Programmierer, Umweltschützer und Pädagogen sind ebenfalls in die Forschung eingebunden.

Samstag, 15. Mai 2021

Das geheime Verhalten der Bienen im Stock

Das Verhalten von Bienen war schon immer Gegenstand von Studien und Forschungen, und doch gewinnen selbst die geübtesten Forscher immer neue und überraschende Erkenntnisse. Es gibt immer noch viel zu entdecken an diesem fabelhaften Insekt. Einige Rätsel über ihr Verhalten im Stock haben Paul Siefert, Nastasya Buling und Bernd Grünewald vom Institut für Bienenkunde in Oberursel jetzt gelüftet. Sie dokumentierten das bislang weitgehend verborgene Verhalten von Bienen im Stock (den Film zur Eiablage gab es schon im Februar an dieser Stelle).

Oberste Erkenntnis ihrer Arbeit ist, dass - wie bei anderen staatenbildenden Insekten auch - einzelne Individuen innerhalb des Stocks die Entwicklung der Kolonie steuern und das Überleben sichern. Durch Nestbau, Nahrungssuche, Wasser, Propolis, Lagerung von Lebensmitteln und Reifung. Auch das Säugen der Jungen, die Temperaturregulierung, Hygiene und Verteidigung gehören zu diesen  Aufgaben. Die verschiedenen Verhaltensweisen der einzelnen Staaten innerhalb der Bienenstöcke sind jedoch nicht sichtbar. Bis vor kurzem wurden sie hauptsächlich durch Text- und Strichzeichnungen beschrieben, denen die Dynamik von bewegten Bildern fehlt. 

Durch neue Technik mit Wärmebildkameras machten die Forscher das Verhalten der Arbeiterinnen im Stock sichtbar. Sie stellten ihr Material öffentlich, um anderen Wissenschaftlern darauf aufbauende Forschungen zu ermöglichen, oder auch Laien in Zeiten des Insektensterbens die Bedeutung der Bienen für die Menschen zu verdeutlichen.

Ergänzt werden die Materialien von Zeichnungen und Erklärungen der Langzeitbeobachtungen. Zu sehen sind unter anderem Videos vom Ablegen der Eier durch die Königin, dem Füttern der Maden, der Pollen- und Nektarverarbeitung in den Zellen, Hygienemaßnahmen und die Wärmeregulierung im Stock. 


In diesem Fall stellten sie etwa die Bewegungen einer Putzbiene beim Säubern des Stocks dar. Insgesamt 18 Filme sind unter folgendem Link zu finden (ganz am Ende der Studie):

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0247323&fbclid=IwAR0u5AdxQ7NvMaU6Wm0rD_eBYZA2BJuOui0BgTrOdgmhUEI5BECBXuRj

Dienstag, 11. Mai 2021

Der teuerste Honig der Welt kommt aus der Türkei

Der teuerste Honig der Welt stammt aus der Türkei. Er wird von Bienen in einer Höhle der Stadt Artvin hergestellt. Das macht ihn fast unbezahlbar. Während die Unze Feingold derzeit mit knapp 1.300 US-Dollar gehandelt wird, kommt eine Unze dieses Honigs auf über 1.500 US-Dollar. In Europa kostet das Kilo nicht unter 5.000 Euro.

Sergei Mikhailovich Prokudin-Gorskii Collection (US-Library of Congress)

Das Produkt ist so einzigartig, weil es ohne jegliches menschliche Zutun entsteht. Die Bienen tragen das flüssige Gold nicht in ausgebaute Rähmchen, sondern in Waben ein, die sie tief in einer Höhle im Pontischen Gebirge im Nordosten der Türkei angelegt haben. - Einer Region nahe der georgischen Grenze, die für ihre unberührte Natur berühmt ist. Wasserfälle, Bäche, Seen und vor allem Berge prägen die Umgebung der 30.000-Einwohner-Stadt. Der wahre Schatz von Artvin sind jedoch die Höhlen, insbesondere eine 1.800 Meter tiefe Höhle, in der die Bienen das als Elfenhonig gefeierte Produkt herstellen. Sie sammeln dafür Pollen von unbehandelten, wilden Blumenwiesen, die von Wäldern umgeben sind. Ein Großteil der Pflanzen sind auch heute noch als Heilpflanzen anerkannt, so dass ihre Pollen als besonders wertvoll gelten. Den Rest zum exzellenten Ruf des Elfenhonigs tragen die Mineralien der Höhle bei, die zu einem einzigartigen Nährwert des Honigs führen. 


Der "Schatz" war 2009 eher zufällig von Einheimischen in der Höhle entdeckt worden. Damals wurden 18 Kilogramm Eğriçayı-Honig geerntet, die beim Weltkongress der Bienenzüchter sofort mit dem Prädikat "Der beste Honig der Welt" ausgezeichnet wurden. Ein Kilogramm der ersten Ernte wurde an der französischen Börse für 45.000 Euro gehandelt. 2010 kauften chinesische Apotheker ein weiteres Kilogramm für 28.000 Euro. Seither hat sich zwar gezeigt, dass die Bienen zuverlässig weiterarbeiten, was zu einem sinkenden Preis geführt hat, aber noch immer liegt das Handelsniveau über dem von Feingold.

Celal Çay, der eigentlich einer Geflügelzüchter-Familie mit 300-jähriger Tradition entstammt, erntet seither den Honig - und damit fast alljährlich eine Auszeichnung. Er profitiere von der Naturbelassenheit seiner Heimat, ihrer reichhaltigen Flora, der Arbeit der Bienen und den vier Jahreszeiten, wiederholt er stets bei den Preisverleihungen.

Samstag, 8. Mai 2021

Eine Idee nimmt Formen an


Schon lange hegen wir, Hobbyimker Christian und imkernde Hobbygärtnerin Renate, den Wunsch, die an ihren zweiten Bienenstand angrenzende Ackerfläche bienenfreundlich zu gestalten. Insbesondere auch nach der bitteren Erfahrung mit den Auswirkungen so manch angeblich bienenunschädlichen Pflanzenschutzmittels für Mais: der Verlust von drei der vier Völker war eine sehr einschneidende Phase im Imkerdasein. Aber dies ist überwunden, und nun ergab sich die Gelegenheit, die Bewirtschaftung selbst in die Hand zu nehmen.

Eigentlich ist das Ganze auch ein bisschen unserem Nachbarn zu verdanken, er machte mal den Vorschlag, die Wiese mit "schönen Blümerl" einzusäen - auch seine Hälfte. Vielen Dank für die Möglichkeit, seine wesentlich größere Fläche mit in dieses Projekt einzubeziehen.

Die Fläche insgesamt etwa 6.000 Quadratmeter soll nicht nur kurzfristig den eigenen Bienen dienen, sondern auch als Platz für Wildbienen und andere Insekten bereitstehen, kurzum ein kleines Naturrefugium. Eines, das hoffentlich gelingt und den einen oder anderen zum Nachahmen animiert!

Am Anfang steht die Planung: Mit Hilfe der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Landsberg am Lech wurde eine Skizze für die verschiedenen Rückzugsorte erstellt, Totholz, Lesesteinhaufen als Baumaterial für so manche Wildbiene und eine „Lehmpfütze“ als Tränke sind vorgesehen. Genauso wie ein Sandhaufen für Sandbienen & Co. Da können wir dann gleich aus den Erfahrungen vom jüngsten Projekt unserer Uschi lernen, wie diese Bienenart angesiedelt werden kann.





Bei der Gestaltung der Fläche muss stets auf eine nur einen Meter tief im Boden verlaufende Leitung mit einem Schutzstreifen Rücksicht genommen werden. Also geht nicht alles, aber ein bisserl was geht allerweil.



So sah die Fläche noch im März aus, die Greeningfläche war noch nicht gemulcht, aber jetzt ist dies schon erledigt.

Bei der Einsaat ist regional typisches Saatgut zu verwenden. Da es eine richtige Blumenwiese sein soll und nicht in erster Linie Tierfutter, ist diese Mischung leider nicht Standard. Aber mit der fachmännischen Beratung von Herrn Knappe der Firma KnapKon aus Frickenhausen wurde eine 100-prozentige Blumenwiese für den langfristigen Bestand zusammengestellt - und dies trotz der geringen Saatgutbestellung für lediglich 6.000 Quadratmeter ermöglicht. Klare Arbeitsanweisungen gab´s noch gratis. Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle, dass er sich hierfür Zeit genommen hat.

Unser Landwirt hat sich bereit erklärt, der Fläche noch den letzten Schliff zu geben, soweit es seine Geräte zulassen. Den Rest müssen wir halt in Handarbeit machen, aber das erspart das Fitnessstudio.


Am Samstag 25.04.2021 überraschte uns dann der Nachbar, Jörg Burchardt, Gemeinderat der ÖDP mit iner Schubkarre voller Bäume und Sträucher - von Vogelkirsche über Holunder bis zu einer Tanne. Na dann, ran an den Spaten, gleich alles eingebaut, eingegossen und mit einem Wasservorrat aus Gefrierbeuteln versorgt hoffen wir, dass diese zukünftigen Windbremsen gut anwachsen.

Was steht als nächstes an? Vor der Einsaat noch das Saatbeet krümeliger zu bekommen, notfalls mit der Gartenfräse und Walzen. Die dicken Steine absammeln und damit den Lesesteinhaufen aufzubauen. Da Maibaumaufstellen eh nicht geht, sammeln wir halt Steine 😁

Für konstruktive Ratschläge sind wir immer offen, wer also seine Erfahrungen mit uns teilen will, schickt uns einfach eine Mail: christian.boehm40@gmail.com

Christian und Renate

Allgemeines zum Anlegen eines Bienengartens:


Donnerstag, 6. Mai 2021

Weltbienentag: Slow-Food-Veranstaltung mit Honigverkostung

Am Weltbienentag, dem 20. Mai, diskutieren Slow Food und ProBiene in einem Online-Meeting Ideen für eine bienenfreundliche Land(wirt)schaft. Unter anderem soll es dabei um die Bestäubungsleistung, Artenvielfalt, Pestizide und einen lebenswerten Kulturraum gehen. Als Bienenexperten hat Slow-Food-Vorsitzende Nina Wolff den Hallenser Zoologen Robert Paxton, den Bioimker Franz Botens, Vizevorsitzender des Landesimkerverbands Rheinland-Pfalz und ProBiene-Geschäftsführer Tobias Miltenberger eingeladen.

Nach der Diskussion ist eine Honigverkostung mit Klaus Steinhilber, dem Inhaber der Demeter Natura-Imkerei in Wattenheim, anberaumt. Dabei werden Honig von der dunklen Biene, Wald- und Wiesenhonig aus Blüten und Honigtau sowie Edelkastanienhonig verkostet. Die Teilnahme daran kostet 24,90 Euro, für die man jeweils ein Glas der drei genannten Honige erhält. Anmeldungen sind unter diesem Link möglich. Damit bestellt man automatisch gleich das Honigpaket, das am 14. Mai versandt wird.


Am Weltbienentag, 20. Mai, beginnt dann um 19.00 Uhr das Zoom-Meeting unter der Moderation des Journalisten Sven Prange, danach schließt sich die Honigverkostung an. Anmeldeschluss ist der 10. Mai.

Dienstag, 4. Mai 2021

Ziegenkäse mit Pfeffer und Honig

Zutaten:
2 Esslöffel schwarze Pfefferkörner
2 Esslöffel rote Pfefferkörner
1 Stängel Rosmarin
1 Ziegenfrischkäserolle (ungefähr 200 g)
3 mittelgroße Knollen Rote Bete
2 Feigen
1 Esslöffel Honig plus etwas zum Beträufeln
2 Esslöffel Olivenöl
Saft und Abrieb von einer Biozitrone
Salz


Zubereitung:
Pfefferkörner in einem Mörser grob zerstoßen. Rosmarin waschen, trocken tupfen, Nadeln fein hacken und zum Pfeffer geben. Die Gewürzmischung auf einem Teller verteilen. Die Frischkäserolle darin wenden und anschließend in acht Scheiben schneiden.
Die Roten Bete in einem Topf mit reichlich Salzwasser garen, schälen und in sehr feine Scheiben schneiden. Feigen putzen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.
Honig, Öl, Zitronensaft und -abrieb zu einem Dressing verrühren, mit Salz abschmecken.
Die Rote-Bete-Scheiben mit den Feigen abwechselnd auf vier Tellern anrichten und mit Dressing beträufeln. In die Mitte je zwei Ziegenkäsetaler legen. Kurz vor dem Servieren noch etwas Honig drüberträufeln.

Samstag, 1. Mai 2021

Bienensterben weltweit auf dem Vormarsch



Die Zahl der Wildbienenarten ist weltweit rückläufig, wie eine kürzlich erschienene, groß angelegte Studie nahelegt. Die globale Analyse kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass die wichtigen Bestäuber höchstwahrscheinlich nicht nur hierzulande, sondern rund um den Globus in Bedrängnis sind. Hauptursache ist die Zerstörung von Lebensräumen durch intensive Landnutzung.



Ein Viertel weniger wilde Bienenarten wurden seit 1990 weltweit gesichtet, so das Ergebnis der Studie. WissenschaftlerInnen analysierten dafür Aufzeichnungen aus den letzten 300 Jahren, die vom Globalen Zentrum für Informationen über die biologische Vielfalt (GBIF) zusammengestellt worden waren und die sich auf 20.000 bekannte Bienenarten beziehen. Dabei stellten sie fest, dass zwischen 2006 und 2015 etwa 25 Prozent weniger Arten von Wildbienen gefunden wurden als im Zeitraum vor 1990 - und das, obwohl es mittlerweile deutlich mehr Insektenzählungen und Beobachtungsprojekte gibt als früher.

Die ForscherInnen interpretieren ihre Erkenntnisse als weiteres Indiz dafür, dass das Bienensterben ein globales Phänomen sei. Davon gehen große Teil der Fachwelt bereits seit längerer Zeit aus, jedoch konzentrierten sich die bisherigen Untersuchungen stark auf Europa und Nordamerika. In der neuen Analyse wurde nun festgestellt, dass die dokumentierte Anzahl der Bienenarten auf allen Kontinenten außer Ozeanien rückläufig ist. Das bedeutet nicht unbedingt, dass alle diese Wildbienenarten ausgestorben sind, lässt jedoch zumindest darauf schließen, dass ihre Zahl soweit zurückgegangen ist, dass sie nicht mehr regelmäßig in der Wildnis beobachtet werden können. Die Studie lege nahe, dass die lokalen Beobachtungen zum Bienensterben widerspiegeln, was global vor sich gehe, so Eduardo Zattara, der Hauptautor der Studie.

Als wichtigste Ursache für den Rückgang von Bienen, Bestäubern und anderen Insekten nennt mehr als die Hälfte aller Fachveröffentlichungen die einschneidenden Veränderungen des Lebensraums der Tiere. Ein Haupttreiber dafür ist die industrielle Landwirtschaft, die Flächen in ausgeräumte, von Monokulturen dominierte Agrarwüsten verwandelt, die kaum Lebensraum und Futter bieten. Auch unter dem hohen Einsatz von Pestiziden in den konventionellen Anbaumethoden leiden Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Besonders die sogenannten neuen Bienengifte setzen den Tieren zu. Diese in der Fachsprache Neonicotiniode genannten Substanzen wirken systemisch – das heißt sie können die gesamte Pflanze durchdringen (Wurzel, Blätter, Nektar, Pollen, etc.) und bleiben nicht an der Oberfläche. Nimmt ein Tier irgendeinen Teil davon auf, kommt es mit dem Gift in Kontakt, das bereits in sehr kleinen Mengen Insekten töten oder ihr Nervensystem schädigen kann.



Um dem traurigen Trend etwas entgegenzusetzen, müssen diese hochgefährlichen Bienengifte dringend vom Markt. Tatsächlich wurden in den vergangenen Jahren in der EU mehrere Neonicotinoide für den Freilandanbau verboten. Doch für dieses Jahr wurden in Deutschland trotz aller Bekundungen zum Insektenschutz Notfallzulassungen erteilt, die es erlauben, das eigentlich verbotene Neonicotinoid Thiamethoxam im Zuckerrübenanbau zu verwenden – ein gewaltiger Rückschritt für den Schutz von Bestäubern. Große Teile unserer Nahrungsmittelproduktion hängen von der Bestäubung durch Insekten ab.

Wenn Bienen und andere Bestäuber geschützt werden, werden also auch die menschlichen Lebensgrundlagen gesichert. Doch dafür ist es unerlässlich, die Art und Weise zu verändern, wie Lebensmittel angebaut werden. Dazu sind Anbaumethoden nötig, die Artenvielfalt fördern statt sie zu zerstören. So setzen agrarökologische Methoden wie die biologische Landwirtschaft auf vielfältige Fruchtfolgen, die Förderung von Nützlingen, geeignete Sortenwahl und die Förderung vom gesunden Boden, statt auf flächendeckenden Gifteinsatz. Dass ökologische Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zum Insektenschutz leistet, beweist unter anderem eine Studie der zoologischen Staatssammlung München: Die ForscherInnen fanden auf ökologisch bewirtschafteten Flächen 60 Prozent mehr Schmetterlingsarten als auf konventionell bewirtschafteten Äckern.

Das Umweltinstitut München hat eine entsprechende Europäische Bürgerinitiative gestartet, die unter diesem Link Bienen und Bauern retten soll. Auf der Seite gibt es außerdem weiterführende Informationen zum Download.