Schon lange hegen wir, Hobbyimker Christian und imkernde Hobbygärtnerin Renate, den Wunsch, die an ihren zweiten Bienenstand angrenzende Ackerfläche bienenfreundlich zu gestalten. Insbesondere auch nach der bitteren Erfahrung mit den Auswirkungen so manch angeblich bienenunschädlichen Pflanzenschutzmittels für Mais: der Verlust von drei der vier Völker war eine sehr einschneidende Phase im Imkerdasein. Aber dies ist überwunden, und nun ergab sich die Gelegenheit, die Bewirtschaftung selbst in die Hand zu nehmen.
Eigentlich ist das Ganze auch ein bisschen unserem Nachbarn zu verdanken, er machte mal den Vorschlag, die Wiese mit "schönen Blümerl" einzusäen - auch seine Hälfte. Vielen Dank für die Möglichkeit, seine wesentlich größere Fläche mit in dieses Projekt einzubeziehen.
Die Fläche insgesamt etwa 6.000 Quadratmeter soll nicht nur kurzfristig den eigenen Bienen dienen, sondern auch als Platz für Wildbienen und andere Insekten bereitstehen, kurzum ein kleines Naturrefugium. Eines, das hoffentlich gelingt und den einen oder anderen zum Nachahmen animiert!
Am Anfang steht die Planung: Mit Hilfe der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Landsberg am Lech wurde eine Skizze für die verschiedenen Rückzugsorte erstellt, Totholz, Lesesteinhaufen als Baumaterial für so manche Wildbiene und eine „Lehmpfütze“ als Tränke sind vorgesehen. Genauso wie ein Sandhaufen für Sandbienen & Co. Da können wir dann gleich aus den Erfahrungen vom jüngsten Projekt unserer Uschi lernen, wie diese Bienenart angesiedelt werden kann.
Bei der Gestaltung der Fläche muss stets auf eine nur einen Meter tief im Boden verlaufende Leitung mit einem Schutzstreifen Rücksicht genommen werden. Also geht nicht alles, aber ein bisserl was geht allerweil.
So sah die Fläche noch im März aus, die Greeningfläche war noch nicht gemulcht, aber jetzt ist dies schon erledigt.
Bei der Einsaat ist regional typisches Saatgut zu verwenden. Da es eine richtige Blumenwiese sein soll und nicht in erster Linie Tierfutter, ist diese Mischung leider nicht Standard. Aber mit der fachmännischen Beratung von Herrn Knappe der Firma KnapKon aus Frickenhausen wurde eine 100-prozentige Blumenwiese für den langfristigen Bestand zusammengestellt - und dies trotz der geringen Saatgutbestellung für lediglich 6.000 Quadratmeter ermöglicht. Klare Arbeitsanweisungen gab´s noch gratis. Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle, dass er sich hierfür Zeit genommen hat.
Unser Landwirt hat sich bereit erklärt, der Fläche noch den letzten Schliff zu geben, soweit es seine Geräte zulassen. Den Rest müssen wir halt in Handarbeit machen, aber das erspart das Fitnessstudio.
Am Samstag 25.04.2021 überraschte uns dann der Nachbar, Jörg Burchardt, Gemeinderat der ÖDP mit iner Schubkarre voller Bäume und Sträucher - von Vogelkirsche über Holunder bis zu einer Tanne. Na dann, ran an den Spaten, gleich alles eingebaut, eingegossen und mit einem Wasservorrat aus Gefrierbeuteln versorgt hoffen wir, dass diese zukünftigen Windbremsen gut anwachsen.
Was steht als nächstes an? Vor der Einsaat noch das Saatbeet krümeliger zu bekommen, notfalls mit der Gartenfräse und Walzen. Die dicken Steine absammeln und damit den Lesesteinhaufen aufzubauen. Da Maibaumaufstellen eh nicht geht, sammeln wir halt Steine 😁
Für konstruktive Ratschläge sind wir immer offen, wer also seine Erfahrungen mit uns teilen will, schickt uns einfach eine Mail: christian.boehm40@gmail.com
Christian und Renate
Allgemeines zum Anlegen eines Bienengartens:
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