Montag, 17. Mai 2021

High-Tech Bienenstock

Noch bis 14. Juni in der BR-Mediathek:
Jetzt im Frühjahr summt und brummt es wieder auf den Wiesen. Am wichtigsten sind Bienen natürlich für die Bestäubung, ohne die es kein Obst und Gemüse gäbe. Mehr noch: Die fleißigen Insekten zeigen, wie es um unsere Umwelt bestellt ist. Wie die Bienen auf Umwelteinflüsse reagieren, versucht ein bundes- und weltweit einzigartiges Umwelt- und Bildungsprojekt zu erforschen. Es heißt "we for bee". Und einen ganz entscheidenden Beitrag dazu leistet ein Hobby-Imker aus dem Landkreis Dachau (BR-Text zum neunminütigen Beitrag).

 

Bei dem Projekt, das federführend von der Universität Graz unter dem Titel "Smart City" für Bienen läuft, soll ein High-Tech-Frühwarnsystem entwickelt werden, das Bienen bei Nahrungsmangel, Pestiziden, Krankheitserregern und schlechtem Wetter helfen soll. 

Grundlage für die interaktive Technik war eine Studie des Zoologen Thomas Schmickl, der bewiesen hatte, dass Bienen und Zebrafische mit Robotern als Mittelsmänner gegenseitig Impulse aussenden und darauf reagieren konnten. Im nächsten Schritt sollten die Insekten Technologien zur Verfügung haben, um rechtzeitig auf Umweltveränderungen reagieren zu können. Im High-Tech-Bienenstock werden sie etwa über bevorstehende Wetterwechsel, die ihre Brut gefährden könnten, informiert und Sensoren sollten die Temperatur in der Wabe regulieren und damit die Aufzuchtbedingungen für die Nachkommen verbessern.

Darüber hinaus sollen digitale Landkarten Hinweise auf Pestizide bei den Nahrungsquellen liefern und Warnungen an den Stock senden. Und die kleinen Honigproduzenten sollen gezielt zu den für sie optimalen Blüten gelenkt werden. Dazu sollen die kleinen in Graz entwickelten Roboter den Bienentanz imitieren und so das Bienenvolk benachrichtigen. 

Das von der EU mit sieben Millionen Euro geförderte Projekt "Hiveopolis" wird bis 2024 gemeinsam mit fünf Partner-Hochschulen (École polytechnique fédérale de Lausanne, Freie Universität Brüssel, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin, lettische Landwirtschaftliche Universität) und dem bulgarischen Unternehmen Bee Smart Technologies OOD umgesetzt. Interessensgruppen wie Imker, Landwirte, Programmierer, Umweltschützer und Pädagogen sind ebenfalls in die Forschung eingebunden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen