Dienstag, 16. Mai 2023

Maeterlincks Grundlagenbuch für Imker auf der Bühne

Das Theater Bremen hat - man kann es sich kaum vorstellen - eines der Grundlagenwerke für Imker, das 1901 erschienene "Das Leben der Bienen" des belgischen Literaturnobelpreisträgers Maurice Maeterlinck (1862-1949), auf die Bühne gebracht. "Bienen. Ein Naturschauspiel" wurde zum Weltbienentag am 20. Mai produziert - und bei der Premiere vor ausverkauftem Haus gefeiert.


Regisseur Felix Rothenhäusler und Dramaturgin Theresa Schlesinger betonten, sich in ihrer Inszenierung den Bienen nur annähern zu wollen: "Wir zeigen ein Idealbild der Biene im Jahreszeiten-Rhythmus." Bedrohungen wie durch Pestizide oder Varroa blieben außen vor. Das Stück konzentriere sich auf den Kosmos des Bienenstaats - mit dem ersten Bienenbrot im Frühjahr, Schwarmstimmung, Prinzessinnen und ihren Hochzeitsflügen sowie der Drohnenschlacht. 


Das sechsköpfige Ensemble nutzte neben der klassischen Bühne den ganzen Saal, wodurch die Zuschauer auf den Rängen zu den Bienen im Stock avancierten. So, wie die sechsbeinigen Hautflügler, mussten sich auch die Zuschauer ständig einen neuen Platz suchen, so dass das ständige Arbeiten in der Beute erlebbar wurde. Livemusik und Sprechtexte führten mal sachlich, mal poetisch in 70 Minuten durchs Bienenjahr, das sich zwar laienhaft vom Frühjahr bis zum Winter zieht, aber doch einen Blick in eine Welt eröffnet, in der Pflicht und Ordnung regieren.


"Wenn man rausgeht, hat man vielleicht eine andere Wahrnehmung, wie wir mit unserer Umwelt umgehen", hoffte Schlesinger. - Ihr Wort in allen Göttern Ohr! Wer wirklich gut aufgepasst hat, wird seinen Garten dann hoffentlich nicht mehr als Steinwüste gestalten, Hecken pflanzen, Bäume setzen und Brennnesseln gedeihen lassen...

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