Zum Weltbienentag haben Fachleute zu mehr Wertschätzung für die Krabbeltierchen aufgerufen. "Mohn-Mauerbiene, Hosenbiene, Maskenbiene oder Wollbiene: Es gibt so viele verschiedene einzigartige Wildbienen", sagte die Insektenexpertin des Naturschutzbundes (NABU), Laura Breitkreuz. Auch andere Insekten wie Käfer, Wespen, Ameisen, Schmetterlinge oder Fliegen seien für das Ökosystem von hoher Bedeutung.
Die Insekten übernähmen nicht nur die Bestäubung von etwa 80
Prozent der Nutz- und Wildpflanzen, betonte Breitkreuz, sie hätten auch Schlüsselfunktionen bei den natürlichen Nährstoffkreisläufen und dienten
anderen Tieren als Nahrungsquelle. "Sie haben unser aller Aufmerksamkeit
daher mehr als verdient", führte die Expertin aus.
Die Insektenbestände gehen seit Jahrzehnten dramatisch zurück. In
den deutschen Naturschutzgebieten ist die Biomasse fliegender Insekten laut
NABU in den vergangenen 30 Jahren um etwa drei Viertel gesunken. Auch auf
Wiesen, Weiden und im Wald seien in nur zehn Jahren etwa 35 Prozent weniger
Insektenarten gemessen geworden.
Mit heimischen Wildblumen und Kräutern sowie dem Verzicht auf Pestizide könne jeder und jede im eigenen Garten oder auf dem Balkon etwas für Insekten tun, hieß es. Auch lädt der NABU demnächst zum "Insektensommer" ein: Vom 2. bis 11. Juni sowie vom 4. bis 13. August mögen Interessierte eine Stunde lang alle Sechsbeiner an einem schönen Platz im Garten, auf der Wiese oder am Wasser zählen und dokumentieren.
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