Samstag, 13. August 2022

Kulturlandschaftsprogramm in Bayern

Die Neuauflage des Kulturlandschaftsprogramms für die Landwirtschaft hat Bayerns Vogelschützer mehr als den Bauernverband erfreut. Agrarministerin Michaela Kaniber/CSU stellte in München die ab 2023 geltenden Regularien für das "Kulap" vor - Zuschüsse, mit denen EU, Bund und Land den Bauern Ausgleich für die Pflege der Kulturlandschaft zahlen. In diesem Jahr stehen dafür 337,5 Millionen Euro zur Verfügung. Wieviel es im kommenden Jahr sein wird, steht noch nicht fest.


Gefördert wird unter anderem die extensive Nutzung von Wiesen und Weiden unter weitgehendem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel. Erhöht wurde die Weideprämie. "Das soll ein zusätzlicher Anreiz sein, dass wir Rinder auf die Weide bekommen", erklärte Kaniber bei der Vorstellung des Programms. Hinzugekommen seien zudem unter anderem Zuschüsse für insektenschonendes Mähen und die Ansiedlung von Feldvögeln. Laut Ministerium nimmt etwa die Hälfte der bayerischen Bauern an dem Programm teil.


Der Landesbund für Vogelschutz/LBV zeigte sich mit der Neuauflage zufrieden. "Das Kulap wird grüner", wertete LBV-Präsident Norbert Schäffer. Der Bauernverband/BBV äußerte sich dagegen weniger positiv, 
da an anderer Stelle einige bisher gezahlte Zuschüsse entfallen. Es bestehe das Risiko, dass einzelne Betriebe deutlich schlechter dastünden, sagte BBV-Präsident Walter Heidl.

Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau bescheinigte der Staatsregierung einen erfolgreichen Einsatz für die Belange der Biobauern. "Da ist Bayern seiner Aufgabe wirklich nachgekommen", sagte der Landesvorsitzende Hubert Heigl. Zufrieden mit den insekten- und vogelfreundlichen Maßnahmen sind auch die Initiatoren des Bienen-Volksbegehrens, die im Jahr 2019 einen Schwenk in der bayerischen Agrarpolitik erreicht hatten. "Der Ökolandbau muss jetzt auf allen Ebenen vorangebracht werden", forderte Cheforganisatorin Agnes Becker.

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