Samstag, 5. Juni 2021

EU hinkt eigenen Zielen hinterher

Beim Schutz von Bienen, Schmetterlingen und Co vor giftigen Pflanzenschutzmitteln und anderen Umweltgefahren kommt die Europäische Union nur langsam voran. Drei Jahre nach der Ankündigung gezielter Maßnahmen verzeichnete die EU-Kommission vergangene Woche zwar Fortschritte. Der Kampf gegen die Ursachen gestalte sich aber nach wie vor schwierig, hieß es in Brüssel. Die Zahlen sind dieselben wie 2018: Jede zehnte Bienen- und Schmetterlingsart in Europa sei vom Aussterben bedroht, bei einem Drittel schrumpfe der Bestand.



Die Bestäuber sind für die Produktion von Lebensmitteln unverzichtbar. Vier von fünf Kulturpflanzen und wilden Blütenpflanzen seien zumindest teilweise von der Bestäubung durch Tiere abhängig, erläuterte die Kommission. Unter anderem Pestizide setzen Bienen und anderen Bestäubern aber schwer zu. Die Behörde hatte deshalb im Juni 2018 ein Maßnahmenbündel aufgelegt.

Als Erfolg wertete die Kommission unter anderem den Aufbau eines EU-weiten Systems zur Überwachung der Arten und ihres Rückgangs. Auch die Information der Öffentlichkeit sei vorangekommen. Gegen Verlust von Lebensräumen und Auswirkungen von Pestiziden müsse jedoch mehr getan werden, befand die Behörde. Sie verwies darauf, dass in ihren Strategien zur gesunden Agrarproduktion und zum Schutz der Biodiversität spezifische Ziele bis 2030 festgelegt seien. Unter anderem soll der Einsatz von chemischen Pestiziden um 50 Prozent verringert werden.


Insekten spielen in den heimischen Ökosystemen eine zentrale Rolle. Von den knapp 50.000 hierzulande vorkommenden Tierarten sind mehr als 33.000, also fast 70 Prozent, Insekten.

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