Dienstag, 23. November 2021

Selbstbestäubende Mandel in den USA kreiert

 

Nachdem der Umgang mit Bestäuberbienen im US-Bundesstaat Kalifornien spätestens seit dem Film "More than Honey" weltweit kritisiert wurde, hat die wissenschaftliche Forschungsabteilung des US-Landwirtschaftsministeriums, ARS, eine selbstbestäubende Mandelsorte entwickelt: Yorizane. Der Baum trägt auch dann Früchte, wenn keine Mandelbäume in der Nähe oder keine Insekten in der Gegend sind.

Selbstbefruchtende Mandeln sind eigentlich nicht neu, wie Genetiker Craig A. Ledbetter bei der Vorstellung der neuen Sorte betonte. Er habe Yorizane aus der ursprünglich aus Spanien stammenden Sorte Tuono gezüchtet. Die alte Sorte habe aber nur wenige Eigenschaften, die bei der kalifornischen Mandel namens Nonpareil seit 1880 so beliebt seien. Ihr Hauptproblem sei etwa, dass die äußere Samenschale eine behaarte Textur habe. Durch Kreuzungen und Selektionen sei letztlich mit Yorizane "der genetische Jackpot" geknackt worden. Sie kombiniere Tuonos Gene zur Selbstbefruchtung mit fast allen Vorteilen der Nonpareil - etwa beim Aussehen, beim Geschmacks oder bei Ertrag und Ernteaufwand.

In einem Feldversuch hatte das Almond Board of California über 60 Mandelsorten aus der ganzen Welt angebaut, um sie unter denselben Bedingungen auf Wachstumsmerkmale und Verbraucherattribute einschließlich Erntefreundlichkeit, Rissbildung, Beständigkeit gegen Kernschäden, Ertrag, Blütedatum, Erntedatum und insbesondere Aroma, Form, Textur, Geschmack und Farbe hin zu vergleichen. Yorizane erreichte am Ende in fast jeder Kategorie durchweg die Spitze und sei damit eine der am besten bewerteten Sorten, betonte Ledbetter. Ihm selbst sei es am wichtigsten gewesen, dass Yorizane-Mandeln nach dem Rösten das hörbarste Knirschen an den Tag gelegt hätten.

Der Foundation Plant Service der US-Regierung stellte bereits Yorizane-Knospenholz zum Anbau zur Verfügung. Baumschulen zeigten sich nach der ersten Vermehrung begeistert von der einfachen Handhabung. Sie wollen sie ab dem kommenden Jahr anbieten.

Mir stellt sich jetzt nur die Frage: Ist das eine Maßnahme, um die Bienen in den USA zu schonen, oder ein Freibrief, weiterhin Roundup ausbringen zu können???

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