Dienstag, 30. November 2021

An künstliche Ernährung angepasste Honigbienen?


Laut einer aktuellen Studie des Agricultural Research Service/ARS am US-Landwirtschaftsministerium könnten Honigbienen dahingehend gezüchtet werden, um auf Pflanzen zu gedeihen, die bereits lokal vorhanden sind, oder sogar ausschließlich auf künstlicher Ernährung.

ARS-Forscher fanden heraus, dass einzelne Bienen unterschiedlich auf dieselbe Ernährung reagieren und dass eine starke genetische Komponente daran beteiligt ist, wie sie auf die Ernährung reagieren. Dies weist darauf hin, dass kontrollierte Bienen absichtlich gezüchtet werden können, um besser auf verschiedene Diäten zu reagieren - egal, ob es sich um eine künstliche Ernährung oder eine Ernährung handelt, die auf bestimmten Pflanzen basiert, die bereits in einem Gebiet wachsen, erklärte Studienleiter Vincent A. Ricigliano in Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana.

"Städteentwicklung, moderne Landwirtschaft und Umweltveränderungen aufgrund des Klimawandels, invasive Pflanzen und sogar lokale Landschaftspräferenzen haben alle dazu beigetragen, Pflanzen zu regionalisieren, die den verfügbaren Pollen dominieren. Es könnte möglicherweise vorteilhafter sein, Honigbienen besser auf das 'zuzuschneiden', was bereits verfügbar ist, anstatt hart daran zu arbeiten, die Umwelt den Bienen anzupassen", erklärte Ricigliano seine Herangehensweise. Das Ziel sei eine Zucht zur Verbesserung der Nährstoffnutzung durch wirtschaftlich genutzte Honigbienen, wie es bei Geflügel oder Rindern schon seit Generationen der Fall sei.

In den USA sei die genetische Vielfalt der Honigbienen vergleichsweise gering, kritisierte Ricigliano. Kommerzielle Imker ersetzten alljährlich die Königinnen in ihren Völkern. Landesweit bezögen die Honigproduzenten die bereits begatteten Königinnen von nur einer Handvoll Züchtern. Das bedeute, dass Honigbienen von Nord nach Süd oder Ost bis West den gleichen Genbereich für Ernährungsreaktionen hätten, der aber nicht auf die doch sehr unterschiedlichen Regionen angepasst sei.

Ricigliano kündigte weitere Studien an, um herauszufinden, welche Gene welche Nährstoff- und Stoffwechselwege steuerten und wo die größte genetische Variation existiere, damit wissenschaftliche Zuchtpläne ausgearbeitet werden könnten.

Bild und Quelle: https://www.ars.usda.gov

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