Dienstag, 8. November 2022

Althochdeutscher Bienensegen

Eine der ältesten deutschen Dichtungen ist interessanterweise ein Bienensegen: der Lorscher Bienensegen. Er wurde im 10. Jahrhundert an den unteren Rand einer Seite der katholischen Schrift Visio St. Pauli aus dem frühen 9. Jahrhundert geschrieben. Das Manuskript entstand im mittel- oder oberrheinischen Raum und wurde ab etwa 900 im Kloster Lorsch aufbewahrt. Es wird vermutet, dass dort auch der Bienensegen im 10. Jahrhundert nachgetragen wurde. 

Der Bienensegen findet sich dort als kopfüber stehender Nachtrag auf der Freifläche unterhalb des ursprünglichen Textes. 

Im 16. Jahrhundert wurde die Handschrift in die Heidelberger Bibliotheca Palatina gebracht. Seit 1623 wird sie im Vatikan in der Biblioteca Apostolica Vaticana unter der Signatur Codex Palatinus latinus 220 aufbewahrt. Inhaltlich sollte damit wohl ein Schwarm in den Stock zurückgerufen werden. Englische Linguisten stellten Ähnlichkeiten mit dem altenglischen Bienensegen Charm wib vmbe fest.

Auf Bayern 2 wird das Althochdeutsche nicht nur in Worte gefasst, sondern auch näher erläutert (und ein bisschen mehr): 

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