Mittwoch, 20. Mai 2020

Bericht zur Lage der Natur

Die Bundesregierung hat im Auftrag der EU für eine europaweit vergleichbare Analyse erstmals einen Bericht zur Lage der Natur in Deutschland erstellt. Vor allem der Landwirtschaft werden darin schlechte Noten ausgestellt. Ihre Intensivierung mit immer mehr Dünger, immer mehr Pestiziden und immer größeren Monokulturen nimmt demnach immer mehr Tieren den Lebensraum. 

Besonders kritisch sei die Lage für Schmetterlinge, Libellen und Käfer, kritisierte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) bei der Vorlage des Berichts in Berlin. Aber auch bei Vögeln sei die Entwicklung dramatisch, "wir haben heute nur noch ein Zehntel der Rebhühner und Kiebitze, die wir vor 25 Jahren hatten". Dass die Landwirtschaft Schuld an dem Trend sei, zeige, dass die Vogelbestände in den Städten zunehme, während sie auf dem Land auffällig stark sinke.



Grundsätzlich attestierte Schulze nur einem Viertel der Natur einen gesunden Zustand. In 69 Prozent der Lebensraumtypen herrschten dagegen "ungenügende oder schlechte" Zustände. Nur eine Region wurde ausdrücklich als Ausnahme genannt: die Alpen.


Für den Bericht (Link zum Download der Ergebnisse) waren 14.000 Daten von Behörden und ehrenamtlichen Naturschützern der vergangenen sechs Jahre zusammengefasst und ausgewertet worden. Heute will die EU-Kommission ihre neue Biodiversitätsstrategie vorlegen. Mal sehen, wie lange Neonicotinoide und Co noch erlaubt bleiben.

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