Samstag, 7. Mai 2022

Fachzentrum: Winterverluste mit 21 Prozent "extrem"


Jedes fünfte Bienenvolk hat den Winter laut einer Umfrage des Fachzentrums für Bienen und Imkerei in Mayen nicht überlebt. "Wir haben es dieses Jahr mit relativ hohen Verlusten zu tun", sagte die stellvertretende Leiterin Saskia Wöhl. Das Fachzentrum hatte rund 10.000 Imker zu den Ein- und Auswinterungszahlen ihrer Bienenvölker befragt. Die Ergebnisse zeigten eine Verlustquote von etwa 21 Prozent. Im Jahr zuvor hatte der Wert bei 13 Prozent gelegen, vor zwei Jahren bei 15 Prozent. Der aktuelle Wert sei extrem - aber nicht total ungewöhnlich, weil es alle zwei bis vier Jahre zu höheren Verlustquoten komme.

Besonders die Varroamilbe habe es den Bienen im vergangenen Winter schwer gemacht, sagte Wöhl. Durch die eher nasskalten Wetterbedingungen im vergangenen Sommer, sei es für Imker schwieriger gewesen, den richtigen Zeitpunkt für die Behandlungen mit Ameisensäure einzuschätzen. "Wir haben bemerkt: Je später die Ameisensäure im Jahr eingesetzt wird, desto höher sind die Verluste", sagte Wöhl.

Das Saarland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz seien am stärksten von den Winterverlusten betroffen. Dies könne auch mit der schlechteren Honigernte im Südwesten Deutschlands zusammenhängen. "Für die Bienen bedeutete das weniger Futtervorräte und mehr Stress", sagte Wöhl. Außerdem hätten sich so leichter Krankheiten in die Bienenstöcke einschleichen können.

Trotz der hohen Winterverluste könne es heuer aber noch ein gutes Honigjahr werden. Die Voraussetzung: Das Wetter müsse dafür in den nächsten Wochen weiterhin trocken und frühlingshaft bleiben. Die Weidenblüte habe in diesem Jahr bereits viel Nektar gebracht: "Und im Moment können die Bienen die Obstblüte und die Rapspracht gut ausnutzen."

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