Dienstag, 24. Mai 2022

Deutsches Biotopia in Almere


Bei der Internationalen Gartenbauaustellung Floriade, die alle zehn Jahre in den Niederlanden veranstaltet wird, beteiligt sich Deutschland heuer mit einem aus hölzernen Kuben gebauten Pavillon namens Biotopia. Er wird sich im Lauf der bis 9. Oktober dauernden Ausstellung stetig verändern, weil auch die Fassaden bepflanzt wurden. Oben auf dem Dach wachsen Obst und Gemüse, im Hof wuchern insektenfreundliche Pflanzen - bestäubt von einem öffentlich präsentierten Bienenvolk. Für Besucher wird die Realität noch mit einem Smart-Armband erweitert, das es erlaubt, das Biotop umzubauen, am besten in eine ideale Öko-Utopie.


Almere, die jüngste Stadt der Niederlande, erhofft sich von der Messe für Klimaschützer weitere Ideen. Denn die Stadt östlich von Amsterdam war vor 50 Jahren auf einer trockengelegten Polderlandschaft auf der ehemaligen Nordseebucht Zuiderzee gebaut worden, liegt fünf Meter unter Null und muss angesichts des Klimawandels und steigender Meeresspiegel um ihre Existenz fürchten. Der für die Floriade entstandene neue Stadtteil enthält deshalb bewusst nachhaltige Siedlungsideen wie extrabreite Fußwege, damit Regen- und Hochwasser rasch versickern können, begrünte Fassaden, die als natürliche Klimaanlage Wohnviertel abkühlen, und Bauten aus natürlichen Rohstoffen - von Möbeln wie Stühlen aus Paprikastängeln bis hin zu einer Brücke rein aus Flachs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen