Samstag, 23. April 2022

Blühstreifen helfen beim Artenschutz

Richtig angelegte Blühstreifen schützen laut einer Projektbilanz der Deutschen Wildtier Stiftung tatsächlich wie erhofft Bienen und andere Insekten. In München seien auf sieben ausgewerteten Flächen 60 unterschiedliche Wildbienenarten gezählt worden, sagte der Experte der Stiftung, Manuel Pützstück. Insgesamt gebe es in der bayerischen Landeshauptstadt nach aktuellem Wissen 210 der deutschlandweit fast 600 Arten.

Artenreiche Blühwiese mit vielfältigen Niststrukturen. Bild: Deutsche Wildtier Stiftung

"Das ist nur ein Status-quo-Bild, das uns aber zeigt, dass auf den künstlich angelegten Blühflächen viele Arten vorkommen können und sie ein wichtiges Mittel sein können, um Arten zu schützen", erläuterte der Biologe. Zumal die Fachleute auch besonders bedrohte Bienenarten oder Arten, die die Pollen ganz bestimmter Pflanzen zum Überleben brauchen, in München nachweisen konnten.

Entscheidend dafür ist nicht nur eine blühende Wiese an sich: Bei der Anlage muss das richtige Saatgut verwendet werden, und in der direkten Umgebung muss es Nistmöglichkeiten etwa im Totholz geben. "Nur wenn beides in unmittelbarer Nähe vorherrscht, haben die Tiere die Möglichkeit, zu überleben und eine Population zu gründen", sagte Pützstück. Das hätten Erfahrungen aus vier Jahren gezielter Projektarbeit zum Bienenschutz gezeigt. In der Zeit seien - gemeinsam mit Projektpartnern - diverse Blühwiesen mit einer Gesamtfläche von 24.500 Quadratmetern angelegt worden. Eine Übersicht ist hier zu finden.

"Blühstreifen allein können den Insektenschwund nicht aufhalten, sie sind aber ein wichtiges Instrument", bilanzierte Pützstück. Zumal Wildbienen eine der wichtigsten Bestäubergruppen bilden und als Zeigerart gelten. "Wenn es den Wildbienen gut geht, geht es auch vielen anderen Tieren und Insektenarten gut."

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