An der französischen Imkerschule OFA in der Provence sollen Frauen den nachhaltigen Imkerberuf von der Pike auf lernen, um dann in ihren Herkunftsländern die Bienenpopulation zu erhöhen, den Artenschutz zu stärken und das Bewusstsein für ihre Bedeutung als Bestäuber zu schärfen. Denn weltweit spielen die Bienen bei der Bestäubung von 90 Prozent der Wildblumen eine wichtige Rolle.
Angelina Jolie erklärte dazu: "Wenn Frauen Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, besteht ihr Instinkt darin, andere zu erziehen. Ich freue mich darauf, den Frauen aus aller Welt für Bienen zu faszinieren und ihnen so Unabhängigkeit und Gemeinschaft zu ermöglichen." Die Imkerei könne in ländlichen Gebieten Einkommen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen generieren, die keine Pflanzen oder Land besitzen. Sie könne auch die Ernährungssicherheit in Gebieten verbessern, in denen die landwirtschaftliche Produktion minimal ist.
In dem Programm lernen fünf Jahre lang jedes Jahr zehn Teilnehmerinnen die theoretischen und praktischen Grundlagen der Imkerei bis hin zum Bau eines Bienenhauses und zur unternehmerischen Seite eines Honigbetriebs. Am Ende des Kurses sollten alle das Rüstzeug dafür haben, ihre Bienenvölker durchzubringen und professionelle Mitglieder im weltweiten Imkerinnennetzwerk zu werden. Die erste 30-tägige Schulung im Massif de la Sainte-Baume beginnt Ende Juni. Dann drücken Frauen die Schulbank, die später in folgenden Biosphärenreservaten imkern sollen: Biosphärenreservat Zentralbalkan (Bulgarien), Tonle Sap (Kambodscha), Xishuangbanna (China), Kafa (Äthiopien), Iles et Mer d'Iroise (Frankreich), Sila (Italien), Großer Altai (Russland), Volcans Biosphere Reserve (Ruanda) und Kozjansko & Obsotelje (Slowenien).
Zugleich finanziert die UNESCO bis zum Jahr 2025 insgesamt 2.500 Bienenstöcke in 25 Biosphärenreservaten. Grob geschätzt sollen bis dahin 125 Millionen Bienen auf die 50 ersten Absolventinnen warten. - Eine von ihnen wird aus der Region Samlot in Kambodscha kommen, die im Bürgerkrieg schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war, und aus der auch Angelina Jolies Sohn Maddox stammt.
Bilder: UNESCO
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