Samstag, 17. April 2021

Kann Knoblauch gegen Varroamilben helfen?

Einige Imker sind überzeugt, dass Knoblauch effektiv Varroamilben bekämpft. Diese Behauptung ist jetzt in einer wissenschaftlichen Studie untersucht worden. Das ägyptische Institut für Pflanzenschutz widmete sich der Frage, ob Knoblauch (Allium sativum L) und Zwiebeln (Allium cepa L) wirklich Milben in Bienenvölkern dezimieren können.

Die Forscher analysierten zunächst die chemische Zusammensetzung der Knollen, die zu 75 Prozent aus Polysacchariden besteht. Daneben wurden 2,3 Prozent Schwefeloxid, 2,0 Prozent Mineralsalze wie Eisen, Kieselsäure und Jod, 0,3 % ätherische Öle, 0,07 Prozent Saponine und kleine Mengen an Vitaminen A, B1, B3, B6 und C nachgewiesen.

Im Bezirk der Stadt Sohag am Westufer des Nils wurden frischer Knoblauch, Zwiebeln und eine Mischung aus Knoblauchöl und Zwiebelöl in Honigbienenvölker eingebracht. - Und relativ rasch die Erkenntnis gewonnen, dass alle getesteten Materialien den Milbenbefall gegenüber der unbehandelten Kontrollgruppe senkten. Den höchsten Wirkungsgrad stellten die Wissenschaftler bei der Behandlung mit frischem Knoblauch fest, durch den 94,29 Prozent der Brutzellen frei von Varroa waren.

Die Forscher zeigten sich selbst von dem Ergebnis überrascht. Sie verwiesen jedoch auf den im Weinbau bereits gängigen Einsatz von Akariziden, also pflanzlichen Ölen, gegen Spinnmilben. Zugleich betonten sie, inselartige Behandlungen seien bei Varroen sinnlos. Es würden immer neue Milben eingeschleppt, wenn andere Völker im Flugradius nicht behandelt würden. Es diene jedoch auf jeden Fall der Stockhygiene, wenn Imker eine Knoblauchzehe schälten, mahlten und auf die Rähmchen auftrügen. In den Folgetagen fielen vermehrt Milben in die Varroawindel, so lange, bis der Knoblauch getrocknet sei.

https://journals.ekb.eg/article_82425_0bbc28b89b1fb00c1d2eb7ac0e0e3868.pdf

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen