Der Insektenforscher Volker Lohrmann - Sohn eines Imkers! 😊 - hat nach eigenen Angaben in einem 100 Millionen Jahre alten Bernstein aus Myanmar eine bislang unbekannte fossile Wespengattung entdeckt. Sie liefere wichtige Hinweise, um die Stammesgeschichte der Wespen in der Kreidezeit zu rekonstruieren, erklärte der Bremer Wissenschaftler. Lohrmann ist für die Insektensammlung im Bremer Übersee-Museum verantwortlich. Er entdeckte die Gattung zusammen mit Partnern aus Deutschland, Frankreich und den USA. Die neue Art trägt den wissenschaftlichen Namen Cretolixon alatum.
Sie gehört den Angaben zufolge zu einer Familie tropisch bis subtropisch verbreiteter Wespen, deren Larven sich von Grillen ernähren. Lohrmann hatte bereits mehrere Arten derselben Wespenfamilie entdeckt, die zum Teil heute noch leben, teils aber auch ausgestorben sind. Dennoch sei dieser Fund für ihn etwas Besonderes, sagte er. Die neue Art zeige ein bisher einmaliges Mosaik von Merkmalen der beiden heute noch existierenden Unterfamilien, die sich in ihrem Körperbau stark unterschieden.
Während ausgestorbene Arten oft nur anhand eines einzigen Fundes beschrieben würden, könne das internationale Forscherteam nun gleich vier Individuen aufweisen – zwei Männchen und zwei Weibchen seien inzwischen "ein einmaliges Fenster in die Vergangenheit".
Erst 2020 hatten Kollegen aus Kalifornien eine neu entdeckte Wespenart nach Lohrmann benannt. Sie trägt seither den Namen Eorhopalosoma lohrmanni. Die Entdecker der neuen Art, Brendon Boudinot und Darian Dungey von der University of California, wollten damit die Fachkompetenz des Bremer Entomologen auf dem Gebiet der Wespenforschung würdigen.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1631068316300306
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