Stockgeflüster

Samstag, 16. Januar 2021

Weltweite Karte zum Bienenbestand in Arbeit

Bienen sind die wichtigsten Bestäuber von Pflanzen, die die Menschheit für ihre Ernährung benötigt. Aber die Populationen sind rückläufig. Eine neue, weltweite Bienenkarte soll nun die Bestände der mehr als 20.000 Bienenarten auf der ganzen Welt dokumentieren, um deren Erhalt zu unterstützen.

An der Karte arbeiten Tausende Wissenschaftler, aber den Anstoß gab John Ascher von der Staatlichen Universität Singapur, der zunächst eine Checkliste aller bekannten Bienenarten zusammenstellte. Gemeinsam mit einigen Kollegen erstellte er Datensätze zum Bienenbestand auf allen Kontinenten. - Mit Ausnahme der Antarktis, wo keine Bienen überleben.

Bienen an Kaktusblüte, Bild: Randi Giacomo

Dadurch zeigte sich bereits, dass Bienen in trockenen, gemäßigten Gebieten fernab des Äquators häufiger vorkommen. Zudem wurde ersichtlich, dass auf der Nordhalbkugel mehr Bienen als auf der Südhalbkugel leben. Besonders beliebt sind bei den Völkern die USA, Afrika und der Nahe Osten. Und das Erstaunlichste aus der Studie: Bienen bevorzugen Wüsten gegenüber Wäldern, da Bäume im Jahresverlauf weniger Nahrungsquellen bieten als das magere, aber vergleichsweise vielfältigere Pflanzenangebot der Wüste.

"Wenn Menschen von Bienen sprechen, meinen sie Honigbienen, Hummeln und vielleicht noch ein paar wenige andere. Aber es gibt mehr Bienenarten als Vögel und Säugetiere zusammen", erklärte Ascher. Die USA hätten bei weitem die meisten Bienenarten. Aber es gebe auch weite Gebiete des afrikanischen Kontinents und des Nahen Ostens, die eine unerforschte Artenvielfalt aufwiesen. - Oft mehr als in tropischen Regionen.

Südafrikanische Solitärbiene in Proteablüte, Bild: Viergacht

Während die Forschung an Honigbienen mittlerweile gängig und zum Teil schon sehr ausgereift sei, wisse man über gut 96 Prozent der Bienenarten so gut wie nichts, hieß es in der Studie zur neuen Datenbank. Besonders die Arten, deren Angehörige als Solitärbienen lebten, gäben noch viele Rätsel auf. Gerade Kulturen in Entwicklungsländern seien aber auf ihre einheimischen Arten angewiesen, nicht unbedingt auf Honigbienen, betonte Co-Autorin Alice Hughes von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Yunnan. Was für den Erhalt dieser Arten wichtig ist, sei noch völlig unklar. Deshalb sei es wichtig, in einem ersten Schritt eine "vernünftige Basislinie", also den Ist-Zustand, zu erstellen, um daraus sinnvolle Analysen ziehen zu können. Nur dann könnten die richtigen Konzepte für den Erhalt aller Bienenarten entwickelt werden.

Eingestellt von heike fritz um 07:00
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Labels: Artenschutz, Bienen, Forschung

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