Samstag, 26. Februar 2022

Dieses Mal geht's um die Imker


Undine hat ihren dritten Podcast veröffentlicht - dieses Mal zum ergonomischen Imkern. Zur Abwechslung geht es also mal mehr um Menschen, aber wie immer mit ihren liebevollen Modellen...

Dienstag, 22. Februar 2022

Wie Honigbienen ihre Mörder töten...


Dieser Film der österreichischen Naturfilmproduktion Terra Mater zeigt in großartigen Nahaufnahmen, wie unterlegene Honigbienen in Korea ihre Jäger bezwingen. Während die fünfmal größeren Hornissen viele Wächterbienen mit ihren sechs Millimeter langen Stacheln oder ihren effektiven Fresswerkzeugen töten, haben die Bienen eine Methode gefunden, den überlegenen Jägern beizukommen: Sie kochen sie bei lebendigem Leib. Dafür bilden sie einen Knäuel um einen Angreifer und erhitzen mit raschen Flügelschlägen die Umgebung auf bis zu 47 Grad Celsius.

Samstag, 19. Februar 2022

Sind Apfelbäume und Rapsfelder Konkurrenten im Kampf um Bestäubung?

In Deutschland wird immer mehr Raps angebaut. Die gelben Äcker buhlen genau zur Apfelblüte um Bestäuberinsekten. Werden dadurch beide Sorten weniger bestäubt oder ist eine Frucht die Verliererin in dem Attraktivitätswettbewerb. Diese Frage wollten Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg um den Zoologie-Professor Robert Paxton beantworten. Sie fanden heraus, dass Honigbienen zwar den Raps eindeutig bevorzugten, dass im Gegenzug aber mehr Wildbienen die Apfelbäume aufsuchten und auch dort für eine ausreichende Bestäubung sorgten.


Honigbienen seien auf Effektivität gepolt, erklärte Julia Osterman, mittlerweile wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Naturschutz und Landschaftsökologie in Freiburg. Und weil Apfelblüten weniger Nektar als Rapsblüten produzierten, schienen Apfelbäume eigentlich im Nachteil. Das Team erwartete, dass die Massenblüte von Raps entweder die Bestäubung der Apfelbäume verringert, weil mehr Insekten die Äcker anflögen, oder aber erhöht, weil vom Raps angelockte Bestäuber auch vermehrt die Apfelbäume anflögen.

Die Forscher dokumentierten deshalb an zwölf Standorten in Sachsen-Anhalt die Blütenbesucher in Apfelanlagen, in deren Umgebung jeweils unterschiedlich viel Raps angebaut wurde. Das Ergebnis fiel aber nicht so plakativ aus wie erwartet. Der Raps beeinflusste tatsächlich die Bestäubung der Apfelblüten. Völker, die in der Apfelplantage aufgestellt wurden, blieben aber nur dann dort, wenn kein Rapsfeld in der Nähe war. Die Sammlerinnen nahmen sogar weite Wege auf sich, um Nektar und Pollen von Raps zu sammeln. Während Osterman und ihre KollegInnen in den Apfelbäumen die übliche Zahl an Hummeln nachweisen konnten, trafen sie deutlich mehr Wildbienen in den Bäumen an, wenn Rapsfelder in der Nähe waren. Die meisten Wildbienen seien in Apfelanlagen angetroffen worden, die direkt von Raps umgeben waren, erklärte Robert Baxton. Als Grund vermutete er die Konkurrenzsituation. Da die Honigbienen einen größeren Sammelradius hätten, würden sie leichter weggelockt. Wildbienen blieben dagegen stabiler an ihrem Standort und könnten so Bestäubungslücken ausgleichen.

Diese Theorie wurde durch den Teil der Studie gestützt, in der neben den Insekten selbst auch deren Bestäubungsleistung dokumentiert wurde. Dafür wurde ein Teil der Apfelblüten mit einem Netz überzogen, so dass diesenicht von Honig- und Wildbienen besucht werden konnten - um den Effekt nachzuvollziehen, was passiert, wenn natürliche Bestäuber fehlten. "Klar ist, dass sich ohne die Bestäubung von Insekten kaum Äpfel bilden", sagte Osterman. Unerwartet sei dagegen die Erkenntnis gewesen, dass sich sowohl auf Anlagen mit Raps als auch ohne Raps genauso viele Äpfel herausbildeten. Der Frucht- und Samenansatz der Apfelbäume blieb auch ohne die übliche Zahl an Honigbienen im Obstgarten bestehen. Nur das stabile Vorkommen der Hummeln und das erhöhte Aufkommen von Wildbienen könne den Verlust der Honigbienen ausgeglichen haben, zeigten sich die Wissenschaftler überzeugt. "Lokale Wildbienenpopulationen können gerade durch ihren kleineren Wirkungskreis besonders effektiv bestäuben, wenn dies durch das Ausbleiben der Honigbienen nötig wird", resümierten die Forscher.


Für Obstbauern sei es deshalb besonders sinnvoll, die Ansiedlung von Wildbienen zu fördern. Kommerziell gehaltene Honigbienen spielten zwar weiterhin eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Apfelbäumen, aber Hummeln und andere Wildbienen könnten lukrativer werden, wenn Honigbienen von anderen Nahrungsangeboten abgelenkt werden", erklärte Osterman. Als mögliche Maßnahmen nannte sie das Anlegen von Blühstreifen und speziellen Nisthilfen. Allerdings sei dabei zu beachten, dass einige Arten unterirdisch nisteten und offene Bodenstellen benötigten. Andere besiedelten dagegen alte Scheunenmauern oder Steilwände. Und natürlich benötigten die Wildbienen auch außerhalb der Obstbaumblüte Nahrung. Das dürfe nicht aus den Augen verloren werden.

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Fachartikel: Agriculture, Ecosystems and Environment, doi: 10.1016/j.agee.2021.107383

Dienstag, 15. Februar 2022

Undines nächster Podcast


Und emsig wie Undine ist, kommt hier gleich ihr nächstes Video: Imkern mit Kindern. - Und wie immer mit ihren unglaublich guten Modellen zum Reinfuchsen...

Samstag, 12. Februar 2022

Darmflora entscheidet über Staatsangehörigkeit

Wie unterscheiden Wächterinnen Schwestern von fremden Eindringlingen? Wie eine Studie ergab, sind nicht die genetischen Ähnlichkeiten für den markanten Nestgeruch verantwortlich, sondern die gemeinsamen Merkmale der Darmflora. Die Mikroben haben demnach nicht nur Einfluss auf die Gesundheit der Honigbienen, sondern auch auf ihr Sozialverhalten.


Besonders im Herbst müssten die Wächterinnen aufmerksam sein, um der Räuberei zu begegnen, wie Cassondra Vernier von der Washington University in St. Louis mitteilte. Sonst seien die Wintervorräte weg, Pflanzen produzierten aber keinen Nektar mehr, so dass die Kolonie zum Sterben verdammt sei.

Es war bereits vor der Studie bekannt, dass Wächterinnen anhand von chemischen Signalen erkennen, welche Biene zum Volk gehört und welche nicht. Grundlage sind flüchtige Verbindungen wie cutikuläre Kohlenwasserstoffe oder CKW. Sie sind für den im Stock einheitlichen Geruch verantwortlich, an denen sich die Mitglieder gegenseitig erkennen. Die frühere Annahme, dass die Signatur auf der engen genetischen Verwandtschaft der Individuen eines Volkes beruht, hatten Vernier und ihr Team schon zuvor entkräftet, indem sie Jungtiere umsetzten. Bis zu einem gewissen Alter und Entwicklungsstand wurden sie in den Adoptivvölkern akzeptiert und als dem Volk zugehörig wahrgenommen. "Der Schlüsselfaktor musste also etwas sein, was im Lauf des Lebens erworben wird", betonte Vernier.

Da sich die Darmflora bei anderen Lebewesen zunehmend als wichtig für chemische Prozesse herauskristallisiert, lag es für die Forscher nahe, die Darmbakterien der Honigbienen genauer unter die Lupe zu nehmen: Vernier analysierte die Zusammensetzung des Mikrobioms genetisch und untersuchte die Profile der CKW im Gaschromatographen. Gleichzeitig führte ihr Team Austauschexperimente durch, bei denen Gruppen frisch geschlüpfter Bienen in nicht verwandte Völker gesetzt wurden. Es stellte sich schnell heraus, dass Völker nicht nur verschiedene CKW-Profile besitzen, sondern auch die Bakteriengemeinschaften im Darm der Bienen unterschieden sich charakteristisch: "Verschiedene Bienenvölker haben tatsächlich koloniespezifische Mikrobiome", erklärte Vernier. Das sei noch nie zuvor untersucht oder belegt worden: "Im Grunde legen das schon die Beobachtungen im Stock nahe: Die Bienen teilen ständig Nahrung miteinander, dadurch tauschen sie ihr Mikrobiom innerhalb ihres Volkes - und nur innerhalb ihres Volkes - aus."


In weiterführenden Versuchen sollte herausgefunden werden, ob die CKW-Profile von der Darmflora beeinflusst werden. Vernier und ihre Kollegen fütterten dafür frisch geschlüpfte Bienen mit speziellen Mikroben. Diese Generation entwickelte dann nicht nur unterschiedliche mikrobielle Gemeinschaften im Darm, sondern auch veränderte CKW-Profile, wie die Analysen ergaben. Der Effekt wurde auch im Praxistest bestätigt: "Diese Bienen waren für ihre Geschwister nicht wiederzuerkennen. Die Manipulation des Mikrobioms reichte aus, um die Bienen eines Volkes zur Entwicklung unterschiedlicher Duftprofile zu reizen", erklärte Vernier.

Durch die Studie wurde deutlich, dass das Mikrobiom im Darm zum einen die Gesundheit der Bienen beeinflusst, aber zum anderen auch ihr Sozialverhalten darauf aufbaut. "Es beeinflusst offenbar, wie das Volk als Ganzes funktioniert, und wie es in der Lage ist, die Nestabwehr aufrecht zu erhalten - und nicht nur die Immunabwehr im Körper eines einzelnen Individuums", zeigte sich Vernier selbst davon fasziniert.

Quelle: www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abd3431 

Dienstag, 8. Februar 2022

keine panik!


um die natur mache
ich mir keine sorgen
noch halten gewächse
einige jahre stand
und wenn sie es mal nicht
mehr länger schaffen wird
sich ein ausweg finden
zumal die wissenschaft
weiter voranschreitet
wurde doch erst unlängst
ein miniherz erzeugt
im 3d-drucker aus
menschlichem gewebe
vergleichbar mit dem herz
eines human-fötus
das über gewebe
blutgefäße kammern
verfügt kompatibel
mit dem patienten
wurden die fettzellen
zu stammzellen umpro-
grammiert differenzierten
sich dann zu herzzellen
vermischt mit verschiedenen
zelltypen ergaben eine
biotinte für den drucker
daher entwarnung für
natur- und tierfreunde
ich bin überzeugt dass
auch bäume und sträucher
blumen pferde bienen
hunde kakteen wanzen
aus dem drucker kommen
werden eines tages

                               Manfred Chobot
aus: Naturgedichte von Reclam

Samstag, 5. Februar 2022

Undine auf YouTube


Wie in der intimeren Vereinsrunde mit Undine besprochen - hier ist ihr neuer YouTube-Podcast, in dem sie über die unterschiedlichen Beutenformen spricht. Viel Spaß!